Der Sparkassenbrunnen am Linzer Taubenmarkt hat ausgedient. Ende 2025 wird er abgebaut und in die Sparkassenzentrale an der Promenade zurückgebracht. Grund: Der ursprünglich für den Innenbereich geplante Brunnen ist im Freien wartungsintensiv und technisch schwer zu betreiben.
Die Stadt will den freigewordenen Platz aber nicht leer lassen: In der Sitzung des Stadtsenats am Donnerstag soll die temporäre Umgestaltung beschlossen werden.
Geplant ist eine begrünte Bauminsel mit einem stadtklimafesten Baum, umgeben von einer Sitzbank in Dreiviertelkreis-Form. In der offenen Rundung kommt ein öffentlicher Trinkbrunnen hin.
"Die Umgestaltung des Taubenmarkts ist ein schönes Beispiel dafür, wie wir Veränderungen in der Stadt positiv nutzen können. Aus dem Abbau des Brunnens entsteht ein neuer Ort zum Verweilen mit Sitzgelegenheiten und Trinkwasserzugang. Das bringt mehr Aufenthaltsqualität für alle, die in der Innenstadt unterwegs sind", betont SPÖ-Bürgermeister Dietmar Prammer.
"Mir ist es wichtig, dass wir hier unmittelbar eine sehr gute temporäre Gestaltung mit Beschattung, Sitzmöglichkeiten und Trinkbrunnen schaffen. Dies eröffnet uns auch die Möglichkeit mit Ruhe eine längerfristige Neugestaltung des Platzes vorzubereiten. Ich bedanke mich bei der Sparkasse für die Zusammenarbeit", so die Stadtgrünreferentin Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne).
Der Standort sei ideal: Es befinden sich keine Leitungen darunter, die Pflasterung läuft auf den Punkt zu. Die Gesamtkosten liegen bei rund 79.000 Euro, inklusive möglicher Zusatzarbeiten beim Abbruch. Der Plan: Pflaster aufbrechen, eine Baumgrube ausheben und mit 25 Kubikmetern Substrat befüllen. Langfristig soll der Taubenmarkt komplett neu gestaltet werden - jetzt kommt erst einmal die grüne Zwischenlösung.
Die ÖVP sieht das freilich anders: Die Lösung sei "überhaupt nicht zu Ende gedacht", kritisiert Vizebürgermeister Martin Hajart. Aus seiner Sicht wäre es besser gewesen, den Brunnen noch ein Jahr stehen zu lassen und den Planungsprozess anders aufzusetzen. Hajart pocht auf Überlegungen u.a. für die Würstelstände, die Haltestellen und die Fußgängerübergänge.
FP-Stadtrat Michael Raml will der von SPÖ und Grünen angekündigten Maßnahme nicht zustimmen. Für eine Neugestaltung des Taubenmarkts brauche es durchdachte und wirtschaftlich sinnvolle Konzepte. "Kein kurzfristiges Prestigeprojekt zum Maximalpreis", kritisiert Raml.
