Intimes Interview

Becker über seine späte Vaterschaft: "Mein Höhepunkt"

Im Interview mit 20 Minuten spricht Tennis-Gigant Boris Becker über seine Haft und seine späte Vaterschaft.
20 Minuten
10.11.2025, 07:04
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Kaum eine Karriere ist so von Höhen und Tiefen gezeichnet wie die von Boris Becker (57). 1985 schrieb er als jüngster Wimbledon-Sieger aller Zeiten Geschichte – er war damals 17 Jahre alt. Vor drei Jahren wurde er in Großbritannien in einem Insolvenzverfahren für schuldig gesprochen und verbrachte acht Monate hinter Gittern.

In seiner Autobiografie "Inside: Gewinnen – Verlieren – Neu beginnen", die im September erschien, spricht Becker offen über die Highs und Lows seines Lebens. "Es bringt niemandem etwas, wenn ich Dinge weglasse oder verschönere", erklärt er im Interview mit "20 Minuten" den Grund, weshalb er so ehrlich über sein Leben schreibt. Als Person der Öffentlichkeit würden sowieso alle über ihn urteilen.

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Das Buch thematisiert auch, wie sich die Tennis-Ikone nach der Gefängnisstrafe wieder aufrappelte. "Ich habe das alles gut verarbeitet", meint Becker. Aus der Zeit in Haft habe er viel gelernt, anderen die Schuld an seiner Strafe geben wolle er nicht. "Ich habe meine Fehler akzeptiert und seit meiner Freilassung mehr richtig als falsch gemacht", sagt der 57-Jährige stolz. Das verdanke er auch den Menschen in seinem Umfeld. "Ich hatte einen Vertrauensverlust, nehme heute mehr Dinge selbst in die Hand und hinterfrage öfter als früher."

Teil seines kleinen Umfelds sind seine hochschwangere Frau Lilian, seine Söhne Noah (31), Elias (26) und Amadeus (15) sowie seine einzige Tochter Anna Ermakova (25). "Das Baby, das auf dem Weg ist, bildet aktuell natürlich meinen Höhepunkt. Hätte mir das jemand vor sieben Jahren an meinem Tiefpunkt gesagt, hätte ich das nie geglaubt. Ich bin sehr dankbar dafür." Er pflegt mit allen seinen Kindern einen Kontakt – mal enger, mal loser: "Sie sind erwachsen und es liegt an ihnen, meine Tür steht aber immer offen."

Lilian ist Beckers dritte Ehefrau – und seine letzte. "Sie wollte noch einmal ein Kind und hätte ich nicht 'Ja' gesagt, wäre sie jetzt wahrscheinlich nicht meine Frau", erzählt der Deutsche ehrlich und fügt lachend an: "Es funktioniert offenbar noch alles."

Wird Boris Becker nochmal Trainer?

Da er bald wieder ein Baby zu Hause hat, reizt Becker das Trainergeschäft nicht mehr. Das wäre ihm zu viel Reisen. Er ist zufrieden mit seinem Job als TV-Kommentator. Hier und da als Mentor zu fungieren, könnte er sich ebenfalls vorstellen. Vor seiner Haft wäre er beinahe in Jannik Sinners Team gekommen. "Es gab Gespräche über eine Kooperation, aufgrund meiner möglichen Inhaftierung sagte ich aber ab. Ich bin sehr froh, wie er sich entwickelt hat."

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