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Behindertes Kind wartet jahrelang auf KigaPlatz in Wien

René (4) aus Wien leidet an einem seltenen Gendefekt und wartet seit Jahren vergeblich auf einen Platz in einem Integrationskindertgarten.

Natalia Anders
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Die Familie ist verzweifelt: Seit Jahren warten sie auf einen Platz in einem integrativen Kindergarten.
Die Familie ist verzweifelt: Seit Jahren warten sie auf einen Platz in einem integrativen Kindergarten.
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Eine Wiener Familie ist verzweifelt auf der Suche nach einem Kindergarten für ihren vierjährigen René* (Name von der Redaktion geändert). Maria und Andreas* (Namen von der Redaktion geändert) aus Simmering wussten schon vor Jahren, dass Plätze schwer zu finden sein werden und meldeten ihren Sohn bereits nach seiner Geburt an. Geplant war, dass der Bub mit drei Jahren in den Kindergarten kommt. "Bisher trudelten allerdings nur Absagen ein", erzählt seine verzweifelte Mutter im "Heute"-Talk. 

Schreckliche Diagnose für junge Familie

Im Dezember vergangenen Jahres erreichte die Jungfamilie auch noch eine schlimme Diagnose: Der Vierjährige leidet am Kleefstra-Syndrom. Es handelt sich dabei um einen seltenen Gendefekt, der zu einer geistigen Beeinträchtigung, einer Missbildung der Muskeln, sowie einer starken Fehlentwicklung der Sprache führt. Für den kleinen René ist ein gewöhnlicher Kindergarten also völlig ungeeignet – er benötigt eine besondere Betreuung in einem Integrationskindergarten.

Doch freie Plätze scheinen äußerst rar zu sein, denn die Familie wartet seit eineinhalb Jahren vergeblich auf eine Zusage. "Mittlerweile ist es schon sehr anstrengend. Mein Mann kann nicht arbeiten, weil er sich um unseren Sohn kümmern muss. Das ist eine große finanzielle Einbuße für die ganze Familie", erzählt Maria im "Heute"-Talk. 

MA10: "Mehr Bedarf als Plätze"

"Heute" fragte bei der MA10 (Magistrat der Wiener Kindergärten) nach, um zu erfahren, was es mit den langen Wartezeiten auf sich hat. "Leider gibt es viel mehr Bedarf an Integrationsplätzen, als derzeit zur Verfügung stehen. Aufgrund des vorhandenen Angebotes erhalten jedenfalls Kinder im letzten verpflichtenden Kindergartenjahr vorrangig einen Platz. Ältere Kinder werden vor Jüngere gereiht, auch die Berufstätigkeit der Eltern wird dabei berücksichtigt", erklärt ein Pressesprecher der Stadt Wien gegenüber "Heute"

Auch nächstes Jahr schlechte Chancen

Für den kranken René bedeutet das nur eines: Er wird auch im nächsten Jahr keinen Platz in einem Integrationskindergarten bekommen. Der Bursche bleibt allerdings vorgemerkt – die Familie soll verständigt werden, sobald etwas frei wird. Wie lange das aber noch dauern wird, ist nach wie vor ungewiss.

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