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Knallharte Blackout-Ansage – "dann geht nichts mehr"

Bei einem großflächigen Stromausfall greifen Sendemasten auf Akkus zu. Allerdings halten diese nur eine halbe Stunde durch.

Clemens Pilz
Die Notfallbatterien in Sendemasten halten 30 Minuten durch.
Die Notfallbatterien in Sendemasten halten 30 Minuten durch.
Getty Images/iStockphoto

Die volatile Lage auf dem Energiemarkt betrifft auch die Kommunikationsbranche. Führende Manager der Telekommunikationsbranche warnten erst kürzlich, dass es in vielen Ländern Europas nicht genügend Notsysteme gebe, um ausgefallene Gaslieferungen aus Russland und Wartungspausen französischer Kernkraftwerke abzufedern.

In Österreich haben sich Mobilfunker auf Engpässe vorbereitet. Laut "Standard" sind etwa bei A1 alle rund 8.500 Sendeeinrichtungen mit Notbatterien ausgestattet. Diese halten während eines Stromausfalls das Mobilfunknetz noch 30 Minuten am Laufen. Einige Anlagen könnten unter Notfallbedingungen noch bis zu vier Stunden weitersenden, jedoch sei bereits nach zwei Stunden ohne Strom mit massiven Einschränkungen zu rechnen.

Dieselaggregate für das Basisnetz

Ein eingeschränkter Notbetrieb sei darüber hinaus noch möglich, da mobile Dieselaggregate das Basisnetz auch drei Tage oder länger versorgen können – solange genügend Treibstoff vorhanden ist. Als kritische Infrastruktur werden Telekombetreiber bevorzugt mit Diesel beliefert, sollte es aufgrund eines Blackouts zu Versorgungsengpässen kommen. Die gesamte Infrastruktur nur mit Dieselaggregaten zu befeuern, sei auf Dauer aber unmöglich.

Notbetrieb auf Dauer nicht gangbar

Denn neben dem hohen finanziellen Aufwand stellt der Notbetrieb mit Aggregaten auch eine enorme logistische Herausforderung dar. "Auf dem Weg zur Tankstelle fallen Ampeln aus und verursachen Staus. Zahlungssysteme fallen aus, ebenso sind die Pumpen der Tankstellen außer Betrieb. Es ist, als würde man in einem Haus den FI-Schalter umlegen. Ohne Strom geht nichts mehr", erklärte Christian Traunwieser, Sprecher von Magenta Telekom, gegenüber dem "Standard".