Ab Samstag geöffnet

Bei der 60. Biennale in Venedig sind nur Ausländer

Unter dem Motto "Foreigners Everywhere" ("Ausländer überall") geht die diesjährige Kunstbiennale in Venedig über die Bühne. Am Samstag geht's los.

Magdalena Zimmermann
Bei der 60. Biennale in Venedig sind nur Ausländer
Adriano Pedrosa ist der erste lateinamerikanische Kurator der Kunstbiennale.
GABRIEL BOUYS / AFP / picturedesk.com

Ab Samstag wird Venedig wieder zur weltweiten Kunsthauptstadt: Die 60. Biennale eröffnet. Sieben Monate lang wird in den Giardini und auf dem Arsenale Internationale wieder Kunst aus aller Welt ausgestellt. Auch 88 Länder-Pavillons zeigen ihre unterschiedlichsten Beiträge, die aber allesamt mit dem zentralen Motto der Biennale "Foreigners Everywhere" ("Ausländer überall") in Verbindung stehen. Mit Adriano Pedrosa ist dieses Jahr auch der erste lateinamerikanische Kurator der Kunstbiennale am Werk.

Überall sind diese Ausländer...

Die Idee des Mottos kommt ursprünglich vom Künstlerkollektiv Claire Fontaine, die seit 2004 begonnen haben, Neonskulpturen in unterschiedlichsten Farben aufzustellen, die dann in verschiedensten Sprachen die Aussage "Foreigners Everywhere" von sich geben. So wird auch der Fokus innerhalb der 88 Länderpavillons auf das Fremd-Sein gelegt - denn es wurden zunehmend Künstler und Künstlerinnen für die Ausstellungen ausgewählt, die einen Migrationshintergrund haben, oder Ausländer und Ausländerinnen sind.

Bildstrecke: Österreich-Pavillon bei der Biennale 2024

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    Oksana Serheieva tanzt im Österreich-Pavillon.
    Oksana Serheieva tanzt im Österreich-Pavillon.
    Markus Krottendorfer

    Auch im österreichischen Pavillon inszeniert eine Kunstschaffende mit Migrationshintergrund: Anna Jermolaewa ist aus der Sowjetunion 1989 nach Österreich geflüchtet. In unterschiedlichsten Installationen macht sie auf ihre eigene Fluchtgeschichte aufmerksam, lässt beispielsweise die ukrainische Tänzerin Oksana Serheieva dreimal täglich Tschaikowskis "Schwanensee" als Zeichen des Friedens aufführen. "Heute" berichtete.

    Russland und Israel-Pavillon bleiben geschlossen

    Zwei Länder, die sonst an der Biennale beteiligt sind, werden jedoch dieses Jahr keine eigene Ausstellung in einem der Pavillons präsentieren: Russland und Israel. Ersterer ist nun zum zweiten Mal in Folge geschlossen, die Entscheidung lag diesbezüglich nicht bei der Biennale-Organisation, sondern beim russischen Kulturministerium selbst. Aus politischem Protest bespielt die israelische Künstlerin Ruth Patir den Israel-Pavillon nicht. Lediglich ein Zettel mit der Botschaft zu einem Waffenstillstand im Israel-Gaza-Konflikt prangt an der Tür des Pavillons. Am Mittwoch wurde diesbezüglich schon demonstriert.

    Die "Olympischen Spiele der Kunst" sind ab Samstag bis 24. November in Venedig zu sehen. Man kann sich also noch naiv herbeiwünschen, dass bis zum Ende der Ausstellung politische Änderungen erzielt werden. Denn Hoffnung auf Frieden ist sicherlich auch eines, was die Biennale mit ihrem Motto "Fremde überall" bewirken möchte...

    BILDSTRECKE: VIP-Bild des Tages 2024

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      Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
      Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
      Melissa Naschenweng/Instagram

      Auf den Punkt gebracht

      • Die 60 Biennale in Venedig wird unter dem Motto "Foreigners Everywhere" eröffnet, und wird weltweit Kunst aus aller Welt präsentieren, wobei der Fokus auf dem Fremdsein liegt
      • Die Ausstellung wird sieben Monate lang zu sehen sein und 88 Länderpavillons präsentieren ihre Beiträge, wobei Russland und Israel dieses Jahr geschlossen bleiben
      mz
      Akt.
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