Salzburg

Beim Baden abgetrieben – Bub (4) seit 7 Tagen vermisst

Zwei Brüder wurden in der Salzach abgetrieben. Während der 7-Jährige gerettet werden konnte, ist der 4-Jährige seit sieben Tagen vermisst.

Leo Stempfl
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Die Salzach auf Höhe Bruck, Bezirk Zell am See
Die Salzach auf Höhe Bruck, Bezirk Zell am See
AKTIVNEWS / APA / picturedesk.com

Vier Kinder spielten Samstagmittag in Bruck an der Großglocknerstraße (Salzburg, Bezirk Zell am See). Bei sommerlichen 26 Grad wollten sie die Füße in den Abfluss des Zeller Sees halten, um sich abzukühlen. Dabei dürfte der Vierjährige ins Wasser gestürzt sein.

Die Strömung riss ihn mit in die Salzach, in welche der Abfluss unmittelbar danach einmündet. Sein siebenjähriger Bruder sprang hinterher, um seinen Bruder zu retten. Schlussendlich trieben beide hilflos am Fluss, der wegen vorgegangener Gewitter eine starke Strömung aufwies. Zeugen schrien um Hilfe.

Darauf wurden zwei Kellner aufmerksam, die in einem Gasthaus an der Salzach gerade Dienst hatten. Ein 23-jähriger Syrer war der erste, der vollbekleidet mitsamt seinen Schuhen in die Salzach sprang. Auch ein 30-jähriger ungarischer Kellner aus dem Nachbarhotel eilte hinterher. Der Syrer konnte den siebenjährigen Buben ergreifen, sich an einem Stein festhalten und ans Ufer retten. Die vierjährige Bub hingegen trieb weiter ab.

Großaufgebot

Sofort war ein Großaufgebot an Rettungskräften zur Stelle, die nach dem Verunglückten suchten. Insgesamt 151 Einsatzkräfte von Wasserrettung, Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz waren laut offiziellen Angaben vor Ort. Taucher von Wasserrettung und der Sondereinheit Cobra suchten seitdem Tag und Nacht, doch wegen des trüben Wassers sieht man teilweise kaum die Hand vor dem eigenen Gesicht.

Seit exakt einer Woche wird nun der komplette Flussverlauf bis zum Staubereich der Kraftwerke Gries und Högmoos abgesucht. Bisher ohne Erfolg. Der Grund wird mittels Sonargeräten Meter für Meter abgesucht, auch spezielle Wasserspürhunde sind im Einsatz.

Diesen Samstag, am siebenden Tag nach dem Unglück, versammeln sich erneut 130 Helfer im Gebiet. Wie "Salzburg24" berichtet wird nun der Pegel im Staubereich des Salzachkraftwerks Gries um 1,5 Meter abgesenkt, um die Suche zu erleichtern.