Wien

Beinahe-Blackout ließ am Flughafen die PCs schmelzen

Der Beinahe-Blackout vor zwei Wochen hinterließ in Wien-Schwechat grobe Schäden. Am Flughafen ist man alarmiert.

Jochen Dobnik
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Auch während des Beinahe-Blackouts war die Sicherheit der Passagiere und Gäste am Flughafen Wien nie gefährdet.
Auch während des Beinahe-Blackouts war die Sicherheit der Passagiere und Gäste am Flughafen Wien nie gefährdet.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Vor zwei Wochen schrammte Europa knapp an flächendeckendem Stromausfall vorbei. Dennoch verursachte dieser Beinahe-Blackout beim Flughafen Wien einen hohen Schaden. Hunderte Hardware-Teile müssen nach dem extremen Frequenzabfall um etwa 260 mHz auf 49,74 Hz ersetzt werden.

Kritische Infrastruktur gefährdet

Dabei handelte es sich, wie eine "Heute"-Anfrage ergab, vor allem um beschädigte und geschmolzene Steuerungsplatinen von Klima-, Licht- oder Schrankenanlagen sowie Kassenautomaten. Die Sicherheit der Passagiere und Gäste sei jedoch zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, heißt es von Seiten des Flughafens.

Doch auch wenn es in Schwechat schon öfters zu Stromausfällen kam, bei denen stets das Notstromprogramm für die kritische Infrastruktur angelaufen ist, ist man am Flughafen alarmiert. Denn "wenn auch dort Anlagen durch Frequenzabfälle zerstört werden, helfe auch der Notstrom nicht weiter", zeichnet Vorstand Günther Ofner gegenüber der APA ein düsteres Bild.

Blackouts nehmen zu

Nicht nur aus diesem Grund werden auch in der heimischen Strombranche nun Forderungen nach einem "runden Tisch" laut. ("Heute" hat berichtet). Das Ziel dabei soll bei dem Treffen aller Stakeholder sein, pragmatische Lösungen für eine Blackout-Vorsorge zu finden. "Wir schätzen, dass sich die Situation in den nächsten Jahren verschärfen wird", ist sich NÖ-Netz-Geschäftsführer Werner Hengst sicher.

Der Beinahe-Blackout am 8. Jänner war nach Branchenangaben der bisher zweitschwerste Vorfall im europäischen Stromnetz.