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Benko-Prestigeprojekt Elbtower ist insolvent
Schon seit drei Monaten wurde am Elbtower nicht mehr gebaut. Nun ist das bekannteste Bauprojekt des Immo-Jongleurs pleite.
Neuer Tag, neue Benko-Bleite. Am Freitag gibt es die ersten Zuschläge bei den Signa-Auktionen, eine Fußmatte etwa wechselt nun für über 2.000 Euro den Besitzer. All die Erlöse dürften aber jetzt auch nichts mehr nützen.
Schon seit drei Monaten wird beim Prestigeprojekt "Elbtower" in Hamburg nicht mehr weitergebaut. Die Bauunternehmer wurden nicht mehr bezahlt. Nun hat die Projektgesellschaft Hamburg Elbtower GmbH & Co KG offiziell Insolvenz angemeldet, berichtet das "Handelsblatt". Im Laufe des Tages soll der Schritt öffentlich gemacht werden.
Alleine von August bis Oktober 2023 sind Rechnungen in Höhe von 37 Millionen Euro offen, heißt es. Warum die Projektgesellschaft des bekanntesten Bauprojekts nicht schon viel früher den Insolvenzantrag gestellt hat, ist unklar. Laut Gesetz muss das spätestens drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit passieren, ansonsten macht man sich der Insolvenzverschleppung schuldig.
Scholz: "Signa finanzstark"
Sprecher der Signa-Gruppe wollten sich gegenüber dem "Handelsblatt" nicht äußern. Die Stadt Hamburg kündigte an, von ihrem vertraglich gesicherten Wiederkaufsrecht gebrauch zu machen und so die Kontrolle über das Projekt erlangen zu wollen.
In den Fokus gerät nun auch der heutige Bundeskanzler und damalige Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz. "Signa ist finanzstark, hat ein A+-Rating und Hamburg eine Garantie von 250 Millionen Euro abgegeben", schwärme er über den Bau.