Welt

Bereits über 100 Tote nach Unwettern in Japan

Seit mehreren Tagen wüten in Japan Unwetter. Die starken Regenfälle überfluteten die Straßen, zerstörten Häuser und lösten Erdrutsche aus.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Bei den Unwettern in Japan sind bislang mindestens 112 Menschen ums Leben gekommen. Die Opferzahl könnte noch weiter steigen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo vom Montag werden noch etwa 80 Menschen vermisst. Elf Opfer seien am Montag in überschwemmten Wohngebieten der Stadt Kurashiki im Westen des Landes gefunden worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo News.

Damit sind die Überschwemmungen die schlimmste Naturkatastrophe in Japan seit dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März 2011. Der heftige Regen hat seit Donnerstag Straßen überflutet und Erdrutsche ausgelöst. Fotos zeigten schlimme Folgen des seit Donnerstag andauernden Regens: überflutete Straßen, verschlammte Häuser, Erdrutsche.

"Es ist ein Kampf gegen die Zeit"

Laut Regierungssprecher Yoshihide Suga suchen insgesamt 54.000 Helfer – darunter Soldaten und Polizisten – nach eingeschlossenen, verletzten oder toten Menschen. Premierminister Shinzo Abe rief dazu auf, bei der Suche nichts unversucht zu lassen. "Es ist ein Kampf gegen die Zeit", sagte Abe am Sonntagmorgen Ortszeit.

Besonders betroffen von den starken Regenfällen war die Region um die Millionenstadt Hiroshima. Allein dort wurden 44 Tote und gemeldet.

Weitere Erdrutsche und Hochwasser drohen

Berichten zufolge verließen wegen der Wassermassen Hunderttausende ihre Häuser. Andere mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten und harrten dort aus, bis die Rettungsteams sie erreichten.

Insgesamt waren rund 6 Millionen Menschen in 19 Präfekturen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen, darunter alleine 1,8 Millionen in Hiroshima. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, wurden Hunderte Häuser beschädigt.

"Noch nie da gewesene Niederschläge"

Die Wetterbehörde warnte vor weiteren Erdrutschen und Hochwasser. Vor allem in den Präfekturen Kyoto und Gifu gebe es "noch nie da gewesene Niederschläge". In der vom Regen betroffenen Region im Westen Japans befinden sich die Großstädte Fukuoka, Nagasaki und Hiroshima. (sda)