Auftakt nach Maß für Lindsey Vonn: Beim ersten Abfahrtstraining in St. Moritz legte die US-Ski-Ikone gleich einmal richtig vor und fuhr Bestzeit. Die 41-Jährige wirkte auf der Engadin-Piste voll im Rhythmus, zeigte eine stabile, mutige Fahrt – und setzte damit ein dickes Ausrufezeichen zum Start ins Speed-Wochenende.
Hinter Vonn reihten sich Kajsa Vickhoff Lie aus Norwegen mit 0,59 Sekunden Rückstand und Italiens Star Sofia Goggia (+0,71) ein. Aus österreichischer Sicht verlief das Training ordentlich: Mirjam Puchner war als Siebente beste ÖSV-Läuferin (+0,97), Conny Hütter landete auf Rang zehn (+1,03).
Vonn schreibt ohnehin gerade an ihrer ganz eigenen Spät-Karriere weiter. Mit Rang zwei im Super-G von Sun Valley in der Vorsaison war sie zur ältesten Weltcup-Podestfahrerin der Geschichte geworden – und deutete schon damals an, dass 2026 in Cortina noch einmal richtig groß werden könnte.
Dabei hatte die "Ski-Queen" 2019 eigentlich Schluss gemacht. Nach unzähligen Rückschlägen – insgesamt neun Knie-Operationen, gerissene Bänder, schließlich ein Teilgelenk aus Titan und Kunststoff – kämpfte sie zunächst um schmerzfreie Alltagsbewegungen statt um Hundertstel. Doch genau dieses neue Knie brachte die Wende: Es machte wieder Spitzensport möglich. Und mit Cortina als Olympia-Schauplatz bekam das Comeback einen zusätzlichen Schub.
Für die Vorbereitung auf die Olympia-Saison holte sich Vonn prominente Unterstützung ins Boot: Im Sommer stieß Ex-Star Aksel Lund Svindal zu ihrem Trainerteam. Gemeinsam mit ihrem Privattrainer und mehreren Schweizerinnen hatte sie sich bereits in der Vorwoche direkt in St. Moritz eingeschossen.
