Kultur

Besuch im Museum nur mit Maske erlaubt

Neben gastronomischen Betrieben dürfen am Freitag auch Museen, Bibliotheken, Büchereien und Archive wieder öffnen. Doch auch hier gibt es wieder Regeln einzuhalten.

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    Für Museums-Besucher ist ein Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht.
    Für Museums-Besucher ist ein Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht.
    picturesdesk.com

    Wer künftig wieder ein Museum oder eine Bibliothek besuchen will, muss gewisse Vorschriften einhalten. Pro Gast müssen zehn Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Für Besucher ist ein Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht. Zudem muss ein Meter Abstand zwischen den Personen eingehalten werden.

    "Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder eines ‚Face-Shields‘ ist notwendig", betonte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) am Dienstag. Beim Personal kann die Verpflichtung entfallen, wenn der jeweilige Mitarbeiter etwa an der Kasse mit entsprechender Schutzvorkehrung sitzt.

    Aufgrund der Zehn-Quadratmeter-Flächenvorgabe darf eine Höchstzahl der Besucher, die sich gleichzeitig im Gebäude befinden, nicht überschritten werden. Wenn ein Haus also beispielsweise 5.000 Quadratmeter an Ausstellungsräumen, Gängen und Stiegen bis hin zum Shop aufweist, können sich 500 Personen gleichzeitig darin aufhalten.

    Kein Zeitlimit, Personal kontrolliert Abstände

    Ein Zeitlimit für Besucher gibt es nicht. Kulturinteressierte dürfen sich grundsätzlich so lange in einem Museum aufhalten, wie sie möchten. Auch Vorbuchungen bzw. Reservierungen sind nicht notwendig. Es kann nur zu Wartezeiten kommen, bis man hinein darf. "Es obliegt den Kultureinrichtungen, wie das dann organisiert wird", erklärte Lunacek das Konzept.

    "Das Personal, das in den meisten Museen in den Räumen anwesend ist, muss auch darauf achten, dass dieser eine Meter Abstand eingehalten wird“, so die Staatssekretärin weiter.

    Auch Führungen und Workshops werden unter Einhaltung der Regeln wieder erlaubt sein. "Kunstvermittlungsprogramme im Ausmaß bis zu zehn Teilnehmern sind möglich", kündigte Lunacek an: "Damit sind für die Kunstvermittlerinnen und -vermittler gewisse Arbeitsoptionen gegeben."

    "Die Krise zeigt, wie essenziell Kunst und Kultur für unsere Gesellschaft ist und wie sie uns massiv abgeht. Ich würde am liebsten alles in den kommenden Tagen öffnen, aber das erlaubt uns das Virus nicht. Immerhin setzen wir nun mit den Museen, Bibliotheken und Archiven einen ersten Schritt", so die Politikerin. 

    Branche fühlt sich im Stich gelassen

    Bis Freitag soll ein Konzept für die nächsten Schritte in der Kulturbranche feststehen. "Hier bin ich mit dem Gesundheitsministerium und den Vertretern der verschiedenen Branchen in engem Kontakt, um möglichst bald konkrete Lockerungen anzustoßen für den Veranstaltungsbereich – also etwa das Theater oder die Kinos."

    Lunacek wurde zuletzt häufig kritisiert. Die gesamte Branche fühle sich im Stich gelassen. Dreharbeiten für Filme können nicht stattfinden. Konzerte, Theatervorführungen und große Veranstaltungen wurden abgesagt.

    Ob die Salzburger oder Bregenzer Festspiele noch auf ihre Aufführung hoffen dürfen, ist unklar. "Ich kann das jetzt einfach noch nicht sagen. Wir sind am Verhandeln. Die große Herausforderung ist, Gesundheitsschutz, künstlerische und wirtschaftliche Freiheit in eine Balance zu bringen", so Lunacek.

    KHM und Belvedere zufrieden

    Zufrieden zeigten sich hingegen angesichts der Umstände das Kunsthistorische Museum (KHM) und das Belvedere. So könne man etwa mit der Vorgabe von zehn Quadratmetern pro Besucher gut arbeiten. "Die stellen für uns überhaupt kein Problem dar", sagt Sabine Haag, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums. Dies könne sogar ein Vorteil für die Besucher sein: "Es wird ein entspannteres Museumserlebnis." 

    Auch Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig ist zuversichtlich. Im Unteren Belvedere seien die Besucherzahlen kein Problem. "Und im Oberen Belvedere nutzen wir für die Kontrolle der Aufenthaltsquoten unser Time-Slot-System", so Rollig.

    Im Eingangsbereich werden Glastrennwände bei den Kassen und Desinfektionsstationen aufgestellt. Man plane im Unteren Belvedere täglich sechs kostenlose Führungen in Kleingruppen zu neun Personen. "Wir freuen uns auf die Wiederöffnung und setzen auf einen ruhigen und entspannten Museumsbesuch", so die Generaldirektorin.