Kein Stein bleibt auf dem anderen im Innviertel! Wie mehrfach berichtet, zieht die Pleite des Motorrad-Produzenten mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) unzählige Entlassungen nach sich. Vor Weihnachten wurde 250 Mitarbeitern die Kündigung ausgesprochen, vor einigen Tagen waren es noch 288 zusätzliche.
Ein treuer Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, berichtet jetzt gegenüber "Heute" von den Zuständen im Betrieb. "Eins ist sicher, der Insolvenzverwalter hat null Ahnung davon, was sich im Unternehmen abspielt", glaubt der verärgerte Mann. "Da wurde dafür gesorgt, dass der blind gehalten wird."
Der Beschäftigte findet scharfe Worte über die Interessensvertretung der Belegschaft: "Mir scheint, als würde der Betriebsrat in einem Paralleluniversum leben. Seine Aussage, dass es keine weiteren 'größeren' Kündigungen gibt, ist falsch."
„Mir scheint, als würde der Betriebsrat in einem Paralleluniversum leben.“KTM-Mitarbeiter
Ob an einem Freitag 50 oder jeden Tag 10 Mitarbeiter gekündigt werden, sei am Ende der Woche dasselbe Ergebnis. "Der Betriebsrat hat absolut nichts für die Beschäftigten unternommen", findet der Betroffene.
"Ein Mitarbeiter hat hier wohl seine Emotionen geteilt", erklärt Hans Lang, Konzernsprecher der Muttergesellschaft Pierer Industrie AG, auf Anfrage. "Inhaltlich sind die angeführten Mutmaßungen und Anschuldigungen nicht korrekt. Etwa zum genannten Kündigungsbeispiel: Wenn eine gesetzlich definierte Anzahl von Kündigungen in einem Durchrechnungszeitraum geplant ist, muss das AMS-Frühwarnsystem ausgelöst werden. In der KTM-Gruppe gibt es derzeit keine angemeldeten Kündigungen."