Spieletests

Bier-Simulator "Brewmaster" im Test – O'zapft is!

Schon die Demo des "Brewmaster: Beer Brewing Simulator" machte gute Laune. Nun ist der Bierbrau-Simulator für PC erschienen – und Konsolen folgen.

Rene Findenig
"Brewmaster" will Spielern den Reiz des virtuellen Bierbrauens vermiteln.
"Brewmaster" will Spielern den Reiz des virtuellen Bierbrauens vermiteln.
Auroch Digital

"Brewmaster: Beer Brewing Simulator" will euch zu virtuellen Bierbrauern machen. Während das Game nun für PC erschienen ist, sollen Konsolen (PlayStation, Xbox, Nintendo Switch) demnächst folgen. Die Macher von Auroch Digital ließen "Heute" bereits im Juni in die Demo reinschnuppern – Zeit, nun die Eindrücke um die finalen Test-Erfahrungen zu ergänzen. Der Name ist hier Programm: Spielerinnen und Spieler sollen Profis im Bierbrauen werden. Es zeigt sich schnell: Auch wenn das Game von Auroch Digital und Fireshine Games witzig ist, so nimmt es die Simulations-Aspekte sehr ernst.

In der finalen Version bietet "Brewmaster" eine Hauptkampagne, bei der man vom kleinen Heim-Hobby-Brauer zum Bierkönig aufsteigen soll. Wer sich nicht mit den kleinen Anfängen abkämpfen will, kann auch in einen Endlos-Sandbox-Modus einsteigen, in dem auf Geld, Rohstoffe und Geräte gepfiffen wird und einfach alles verwendet werden kann, das das Spiel zu bieten hat. Gerade als Neuling empfiehlt sich aber die Kampagne, da diese nicht nur die einzelnen Schritte erklärt, sondern auch mit nicht allzu knackigen, aber doch auch anspruchsvollen Aufgaben den Spielspaß lange hoch.

Der Anspruch steigt schnell an

Die ersten Schritte sind schwer, das zeigt die Simulation auch sofort. Sprich: Wir verfügen anfangs nur über ein paar grundlegende Rezepte aus dem Bierbrauer-Magazin – wie ein klassisches Craft Beer – und sollen mit einer überschaubaren Auswahl an Zutaten den perfekten Gerstensaft brauen. Die ersten Kunden sind dabei schnell gefunden, einerseits inseriert ein Food-Festival-Veranstalter seinen Wunsch nach einem passenden alkoholischen Erfrischungsgetränk in einem Fachmagazin, andererseits ist dort auch das Gesuch einer Rockband zu finden, die ihr Album mit dunklem Bier feiern will.

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    Die Bierbrau-Simulation "Brewmaster: Beer Brewing Simulator" soll noch im Jahr 2022 auf Konsolen und dem PC erscheinen, auf der Plattform Steam hat sie nun eine ...
    Die Bierbrau-Simulation "Brewmaster: Beer Brewing Simulator" soll noch im Jahr 2022 auf Konsolen und dem PC erscheinen, auf der Plattform Steam hat sie nun eine ...
    Auroch Digital

    Passend zu den zwei Anfragen verfügt der Spieler über die zugehörigen Rezepte, konkret ein Stout und ein Pale Ale. Auch die dazu benötigten Zutaten und einige mehr finden sich vorrätig in unserer Brauerei-Küche. Das Ziel ist einfach: pro Auftrag warten zwei zu erfüllende und ein optionales Ziel, wobei deren punktgenaue Einhaltung bestimmt, wie viel Spielwährung wir am Ende bekommen. Sind die ersten Biere noch schnell aus dem Ärmel gezaubert, wird es später hochkomplex und man braucht jede Menge Geduld. Auch muss immer mehr Rohstoff eingekauft werden, um das Bier-Sortiment brauen zu können.

    Viel Text, aber auch viel Spielspaß

    Zwar wartet auf Spieler viel Text alleine durch die vielen Rezepte im Bierbrauer-Magazin, das Lesen lohnt sich aber, da man dabei einerseits mehr zur Geschichte des Bierbrauens erfährt, andererseits dort aber auch der eine oder andere Hinweis versteckt wurde, wie man die Bewertung seiner Brauwerke nach oben treiben kann. Nach einigen Braurunden streut das Spiel in der Kampagne außerdem sogenannte Wettbewerbe ein, in denen man mit seinen Kreationen gegen andere Brauer antritt und mit besonders seltenen Rohstoffen und einer Menge Münzen belohnt wird. Und dann kommen auch noch Geräte hinzu.

    Spieler können in "Brewmaster" auch auf verschiedene Ausrüstungen in den Heim-Brauereien zurückgreifen, etwa einen normalen Brautopf oder einen Maischebehälter. Entsprechend kommen auch ganz normale Küchenutensilien wie Kochplatte und Kochtopf zum Einsatz. Das Besondere an der Simulation: Nicht nur müssen jede Menge Faktoren wie die Anteile der Zutaten, erforderliche Zeit und Temperatur im Auge behalten werden, auch müssen alle Aktionen wie Wasser einfüllen, Umrühren oder Alkoholgehalt messen manuell Schritt für Schritt durchgeführt werden – ebenso wie im echten Leben.

    Viel zu tun in der heimischen Bierbrau-Küche

    So ist ein Bier auch nicht mal schnell in ein paar Sekunden gebraut: Der Topf wird unter den Wasserhahn gehalten, bis er entsprechend voll ist, dann trägt man ihn in Ich-Perspektive zum Herd und beginnt, das Wasser zu erwärmen. Schon das kann schnell einige Minuten dauern. Während bei jedem Arbeitsschritt viel zu tun ist und Utensilien sowie Zutaten einzeln hin- und hergetragen, abgewogen und gemischt werden müssen, lassen sich Wartezeiten wie beim Erhitzen von Wasser mit einer In-Game-Uhr überbrücken. Das normale Spieltempo entspricht dagegen der Realität, eine echte Minute ist auch eine Minute.

    Je nach gewünschtem Bier muss man in den nächsten Schritten dann auch aus verschiedenen Gersten- und Malzvarianten wählen, die dann möglichst nach Rezept-Angaben Gramm-genau beigemischt werden sollen. Ein anspruchsvoller Spaß. Ziel der Brau-Versuche ist es, ein möglichst genau dem Rezept entsprechendes Bier zu bekommen, das wir dann auch verkaufen und vermarkten können, um an mehr Gerätschaften und Einrichtungsgegenstände zu kommen. Die einzelnen Schritte dazu ziehen sich ganz schön in die Länge, dürften aber vor allem Simulations-Fans außerordentlich gut gefallen.

    Ein Spaß für Simulations-Fans, die Tempo selbst bestimmen

    Erwärmen, Mischen, Kochen, Ziehen lassen, Abkühlen, Gären, Abschmecken und Verfeinern – jeder einzelne Schritt erfordert viele verschiedene Handgriffe und viel Geduld. Ist man mit einem Bier fertig, was mehrere Spieltage lang dauern kann, geht es schließlich ans Verkosten. Ein Vorgabe-Muster benotet dabei unsere Kreation. Bevor die Biere in den Verkauf gehen, darf noch bis ins kleinste Detail bestimmt werden, wie Flasche, Etikett, Kronkorken und Co. aussehen sollen. Und je besser Spielerinnen und Spieler in der Bewertung abschneiden, umso mehr Ansehen, Aufträge und Rezepte bekommen sie.

    Technisch macht das Game nun einen besseren Eindruck als die Demo-Version, bei der zu einer sehr hübschen Grafik leider Ruckler und Bugs kamen. Die sind nun ausgeräumt. Grafik-Spektakel ist "Brewmaster" keines, die Umgebungen sind aber nett und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt worden. Das realistisch angelehnte Bierbrauen als Simulations-Spiel wird jedenfalls Fans des Genres überzeugen können. Besonders nett dabei ist, dass die Aufgaben zwar teils sehr komplex ausfallen, der Spieler aber das Tempo, in der er das Game angehen will, zum größten Teil selbst bestimmen darf.

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