Manfred M. (63, Name geändert) erlebte im November 2024 den Schreck seines Lebens. "Ein Einbrecher hat das Holzfenster meines Hauses aufgedrückt und ist rein", erzählt der Wiener im Gespräch mit "Heute". "Er hat die Zimmer durchwühlt, es hat furchtbar ausgeschaut. Zinnfiguren, Schmuck und sogar Rucksäcke hat er mitgenommen."
Anscheinend überkam den Einbrecher bei der kräftezehrenden Suche nach Wertgegenständen plötzlich großer Durst. "Im Kühlschrank fehlten mehrere Bierdosen. Als die Polizei da war, sah ich eine davon in der Wiese vor dem Haus liegen. Ich habe sie in ein Plastiksackerl gepackt und den Kriminalisten gegeben" – ein Volltreffer.
Die DNA-Spur auf der Bierdose führte direkt zu dem verdächtigen Serieneinbrecher (28). Der Moldawier hatte auch anderswo verwertbare Spuren hinterlassen – die Kripo konnte ihm so rund 26 Coups in Wien und Umgebung nachweisen. Der Mann ist seit 26. November in Haft.
"Ich habe von meinen Eltern ein Haus in Mödling geerbt, es ist über hundert Jahre alt", erzählt Manfred M. im Gespräch mit "Heute". "Es ist ein arges Gefühl, wenn jemand in dein Haus eingebrochen ist. Es macht etwas mit dir!"
Der verdächtige 28-Jährige soll von Mai bis September 2024 in Kleingarten- und Einfamilienhäuser in Wien und Umgebung eingestiegen sein. Der Schaden beträgt rund 60.000 Euro. Der Moldawier saß bereits wegen Diebstahls in seiner Heimat neun Jahre im Gefängnis. Nach seiner Entlassung fuhr er vor einem Jahr nach Österreich, um sich hier sein Leben mit Einbrüchen zu finanzieren.
Auch Zeuge Helmut P. (53, Name geändert) hatte Ärger mit dem Moldawier. Am 19. Juni soll der Verdächtige ein Küchenfenster des Einfamilienhauses in Mödling mit einem Stein eingeschlagen haben. "Ich war auf Urlaub", erzählt der Zeuge. "Er hat alles durchwühlt, vom Dachboden bis zum Keller." Der Verdächtige erbeutete laut Anklage Wertgegenstände in einer Gesamthöhe von 20.000 Euro, darunter auch zwei Faustfeuerwaffen, Bargeld, Schmuck – und ebenfalls Getränke. "Die Nachbarn haben nichts bemerkt", wundert sich Helmut P.
Der Angeklagte gab Montagfrüh vor Gericht alles freimütig zu, zeigte sich geständig. "Ich bekenne mich schuldig", so Alexandro H. "Ich habe die Sachen verkauft, um davon zu leben." Montag bekam er dafür die Rechung vor Gericht präsentiert, der Prozess dauerte gerade einmal 20 Minuten. Urteil: Fünf Jahre Haft, nicht rechtskräftig. Der Moldawier will Berufung einlegen, die Unschuldsvermutung gilt.