Großeinsatz am Mittwochabend in Wien-Floridsdorf! Völlig besorgte Bewohner eines Gemeindebaus in der Wankläckergasse alarmierten die Polizei, nachdem ein Mann vom Fenster seiner Wohnung aus Passanten mit einer Waffe bedroht haben soll.
Wie die Polizei gegenüber "Heute" bestätigte, handelte es sich um einen 48-jährigen Österreicher, der im Erdgeschoss eines Mehrparteienhauses heraus eine Pistole auf die Straße gerichtet und gefährliche Drohungen ausgesprochen haben soll.
Wenige Minuten später herrschte Ausnahmezustand in der Wohngegend: Ein Großaufgebot der Polizei, darunter die Spezialeinheiten Cobra und WEGA, rückte an. Leserreporter-Fotos zeigen gepanzerte Fahrzeuge, schwer bewaffnete Beamte in Schutzmontur und großräumig abgesperrte Straßen. Auch die Berufsrettung Wien wurde vorsorglich an die Einsatzadresse alarmiert.
Die Einsatzkräfte versuchten zunächst, Kontakt mit dem Mann aufzunehmen. "Heute"-Recherchen zufolge versuchten die Verhandler rund zwei Stunden lang telefonisch auf den Mann einzureden. Doch dieser wollte nicht kooperieren. Trotz mehrerer Gesprächsversuche und wiederholter Aufforderungen öffnete der Verdächtige nicht die Tür.
Stattdessen richtete er die Waffe auf die WEGA-Beamten und schrie, er würde sie alle umbringen. Daraufhin eröffneten die Polizisten das Feuer in Richtung des Tatverdächtigen. Zwischenzeitliche Kontaktversuche schlugen ebenfalls fehl. Schließlich erfolgte der Zugriff durch die Cobra, bei dem der Mann überwältigt und festgenommen werden konnte.
Bei der Durchsuchung der Wohnung stellten die Ermittler eine Gasdruckpistole sicher – sie gilt als mutmaßliche Tatwaffe. Der 48-Jährige befand sich laut Polizeisprecherin Anna Gutt allein in der Wohnung. Die Berufsrettung stellte eine oberflächliche Verletzung im Bauchbereich fest – nach einer Begutachtung in einem Spital befindet sich der Tatverdächtige derzeit in polizeilichem Gewahrsam.
Gegenüber den Polizisten gab der Österreicher an, mehrere Biere über den Tag hinweg konsumiert zu haben. Zudem stellte sich heraus, dass er amtsbekannt ist – "Heute"-Informationen zufolge dürfte er in der Vergangenheit bereits in einer Psychiatrie behandelt worden sein.
Die Ermittlungen des Landeskriminalamts Wien laufen auf Hochtouren. Noch am Donnerstag sollen mehrere Zeugen des Vorfalls einvernommen werden.