Niederösterreich

Billige Wohnung endete für 21-Jährigen auf der Straße

Der Traum von einer günstigen Wohnung endete für einen Wiener (21) brutal: Nach einem dreiviertel Jahr in NÖ steht er jetzt auf der Straße.

Junger Wiener zog nach NÖ in billige Wohnung, landete auf der Straße
Junger Wiener zog nach NÖ in billige Wohnung, landete auf der Straße
Getty Images (Symbol)

Mit einer billigen Gemeindewohnung, die von einem Verein gemietet worden war, wurde ein Wiener (21) ins südliche Niederösterreich gelockt, bezog in der Kleinstadt eine Wohnung, zahlte anfangs nur rund 400 Euro Miete.

Der junge Mann besuchte einen Wifi-Kurs, mit der Zeit sollten jedoch noch ein bis zwei Mitbewohner in die Wohnung einziehen. "Da es unter anderem auch Probleme mit Hunden gab, musste Andreas (Name geändert) schließlich ausziehen", erzählt die Obfrau des Vereins Hoffnungsschimmer, Gerlinde Ananijev.

Andreas sei jetzt wieder in Wien und ertränke seinen Kummer mit Alkohol und betäube sich mit Drogen. "Ich will ihm helfen, habe ihn aber zuletzt nicht mal telefonisch mehr erreicht", so die Obfrau.

Zu sechst in Wohnung

Und laut Gerlinde Ananijev sei Andreas mit seinem Schicksal nicht alleine: "Denn unter dem Vorwand einer günstigen Wohnung sind einige sozial schwache Wiener nach NÖ gelockt worden. In einer 70-Quadratmeter-Wohnung lebten dann beispielsweise sogar sechs Personen, wobei jeder 300 Euro Miete zahlen musste. Auch eine Schwangere war betroffen."

Von bis zu sieben Betroffenen insgesamt spricht die Vereinsobfrau, die sich weiterhin für alle einsetzen will. Die streitbare Obfrau, die selbst bereits mit anonymen Anzeigen konfrontiert war, hatte zuletzt in der Krise vielen Niederösterreichern unter die Arme gegriffen - mehr dazu hier und hier.

Schwierige Lage

Die Lage für Andreas und die anderen Betroffenen sei jetzt extrem schwierig. "Denn die steigenden Energiekosten verschärfen die Situation zusätzlich. Die Mietverträge sind teils unklar und schwer verständlich, zum Teil steht der tatsächlich zu entrichtende Betrag erst auf der letzten Seite. Und ja, diese Menschen verstehen zum Teil nicht, was sie da unterschreiben. Ein Gang zu den Behörden oder zur Polizei bringt auch nichts", meint die Obfrau des Vereins Hoffnungsschimmer.