Bitter für Lilli Tagger! Trotz einer tollen Leistung verlor die 17-jährige Osttirolerin das Finale des WTA-250-Turniers im chinesischen Jiujiang mit 6:3, 6:3 gegen die Russin Anna Blinkova. Ein kleiner Trost für die 17-Jährige: Mit einer Wildcard gestartet, verbesserte sich Tagger diese Woche im WTA-Ranking von Platz 235 auf Rang 154.
Nach dem Match zeigte sich Tagger sportlich: "Ich möchte meiner Gegnerin gratulieren für ein großartiges Turnier – du warst heute die Bessere. Die Fans haben eine wundervolle Energie auf den Platz gebracht, dafür möchte ich mich bedanken.
Ein großes Dankeschön geht auch an meine Trainerin Francesca Schiavone. Es war ein tolles Jahr, wir haben so hart gearbeitet und hatten richtig viel Spaß."
Die Zukunft gehört jedenfalls der Osttirolerin, dennoch heißt es weiter warten. Der letzte WTA-Titel einer Österreicherin liegt lange zurück. 2013, als Tagger gerade einmal fünf Jahre alt war, feierte Yvonne Meusburger beim rot-weiß-roten Heimturnier in Bad Gastein ihren einzigen Turniersieg und gleichzeitig den letzten einer österreichischen Dame.
Gleich zu Beginn des Finales war die Nervosität auf beiden Seiten spürbar. In den ersten vier Spielen konnte keine der beiden Spielerinnen ihren Aufschlag behaupten, ein Break folgte dem anderen. Erst nach rund 15 Minuten Game-Länge gelang es Tagger, das Spiel zum 3:2 zu sichern – nach mehreren abgewehrten Break-Chancen.
Danach riss jedoch der Faden: Die 17-Jährige machte zu viele leichte Fehler, besonders mit der sonst verlässlichen Vorhand. Blinkova nutzte die Schwäche konsequent, holte sich die Kontrolle über das Spiel und gewann den ersten Satz mit 6:3. Bitter für Tagger: Sie brachte im gesamten Satz nur ein einziges Aufschlagspiel durch, ließ 13 Breakbälle zu und traf mit dem ersten Service lediglich 47,8 Prozent.
Im zweiten Satz zeigte sich ein völlig anderes Bild. Beide Spielerinnen fanden nun deutlich besser in ihre Aufschlagspiele, lange Ballwechsel waren seltener. Besonders Tagger steigerte sich spürbar, drängte die Russin mit präzisen Grundschlägen immer wieder in die Defensive und bestimmte das Tempo.
Trotz klarer Überlegenheit ließ sie mehrere Chancen ungenutzt und verpasste es, den Satz frühzeitig zu entscheiden. Und so kam es, wie es kommen musste: Beim Stand von 4:3 gab Tagger ihren Aufschlag ab – Blinkova nutzte die Gelegenheit eiskalt und servierte anschließend zum Matchgewinn aus.