Formel 1

Boss zu Schumi-Aus: Auch Pole hätte ihn nicht gerettet

Seit Donnerstag ist fix, worüber schon tagelang berichtet wurde: Mick Schumacher verliert sein Cockpit bei Haas. Teamchef Günther Steiner erklärte es. 

Heute Redaktion
Haas-Teamchef Günther Steiner spricht über das Aus von Mick Schumacher.
Haas-Teamchef Günther Steiner spricht über das Aus von Mick Schumacher.
Imago Images

Zwei Jahre lang war der Sohn von Siebenfach-Weltmeister Michael Schumacher Stammpilot beim US-Team, doch nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi muss der 23-Jährige den Rennstall verlassen, 2023 erbt sein Landsmann Nico Hülkenberg das Cockpit beim US-Rennstall.

Damit geht ein Engagement zu Ende, das schon monatelang für Kontroversen sorgte. Schumacher holte mit zwölf Zählern nicht einmal halb so viele Punkte wie sein Teamkollege Kevin Magnussen, der unmittelbar vor Saisonbeginn den rausgeworfenen Russen Nikita Mazepin ersetzte. Schwere Unfälle in Dschidda und Monaco kosteten Millionen, stellten Schumacher ins Abseits, vor allem für Teamchef Günther Steiner. Teambesitzer Gene Haas verlangte derweil Punkte vom Deutschen, auch die konnte der 23-Jährige nicht einfahren. Der Deutsche sei schließlich erst am Mittwoch über den Haas-Abschied informiert worden. 

Pole hätte Schumacher nicht gerettet

Was mit dem Boliden möglich ist, zeigte zuletzt Magnussen, der im verregneten Chaos-Qualifying für den Sprint von Sao Paulo sensationell auf die Pole Position fuhr – die erste in der langen Karriere des Dänen. Bleibt die Frage, ob ein überraschender erster Platz im Qualifying Schumacher, der das Zeittraining als Letzter beendete, gerettet hätte. 

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    Grand Prix von Brasilien: <em>"Heute"</em> präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Brasilien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Nordphoto

    "Nein", stellte Teamchef Steiner am Donnerstag klar. "Das hätte nichts geändert. Denn diese Entscheidung kann man nicht nach einem emotionalen Rennen oder Qualifying-Ergebnis treffen. Das könnte falsch sein – in beide Richtungen", erklärte der Südtiroler. "Es geht darum, die Balance zu finden. Er hatte gute Resultate, und schlechte. Er ist gecrasht, aber es war nicht ein einzelnes Event, es war eine Kombination."

    Erfahrung sprach für Hülkenberg

    Der wichtigste Punkt sei nun, das Team neu aufzubauen, unterstrich Steiner. "Wir haben so lange gebraucht, um eine Entscheidung zu treffen, weil wir das Beste für das Team wollten. Er ist in manchen Rennen so gut gefahren", lobte Steiner. Am Ende war es aber trotzdem zu wenig. 

    Gegen den Sohn der Formel-1-Ikone habe vor allem dessen fehlende Erfahrung gesprochen, meinte Steiner. "Und dass er bis jetzt nur bei einem Team war. Nico Hülkenberg bringt die Erfahrung mit. Und im Moment haben wir nicht die Zeit, auf diese Erfahrung zu warten. Denn das Team will weiterkommen und nicht da bleiben, wo wir gerade sind", so die Erklärung des Südtirolers. 

    Abschließend hielt Steiner aber fest: "Es ist nicht Micks Schuld, dass wir da sind, wo wir jetzt sind. Aber wir müssen wieder aufstehen. Und da ist es der einfachere Weg, einen zu holen, der mehr Erfahrung hat", so der Südtiroler, der sich nicht festlegen wollte, ob der 23-Jährige einen Platz in der Formel 1 verdiene: "Das kann ich nicht beurteilen. Es gibt keinen für nächstes Jahr. Niemand kriegt etwas geschenkt. Ich habe keine Sitze." 

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