Rot-Weiß-Rot bekommt es in der Gruppe A der WM-Endrunde in Stockholm mit Kanada, Finnland, Gastgeber Schweden, Slowakei, Lettland, Frankreich und Slowenien zu tun, das große Ziel ist dabei abermals der Klassenerhalt. Dabei muss Coach Roger Bader aber auf Leistungsträger von Meister Red Bull Salzburg verzichten. Diese würden das Nationalteam und Bader "de facto boykottieren", berichten die "Salzburger Nachrichten".
Demnach hätten nur Peter Schneider, Thomas Raffl, Lucas Thaler und der zu Graz wechselnde Paul Stapelfeldt ihre Teilnahme fix zugesagt. Weitere Top-Spieler würden dem Bericht zufolge im WM-Kader aber fehlen. Konkret werden in dem Bericht Benjamin Nissner und Mario Huber genannt, weitere Spieler könnten folgen. Absagen würden demnach "nach außen hin mit Verletzungen, Überbelastung und familiären Gründen argumentiert", dies sei jedoch ein "direkter Angriff" auf Bader. Der Schweizer sei vielen Spielern "ein Dorn im Auge", die Eishockey-Cracks würden "hinter vorgehaltener Hand" die "Art und seine Taktik" anprangern.
Bader selbst wollte nichts davon wissen, dass einige Stars aufgrund seiner Person absagen könnten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Spieler elf Monate nach der für Österreich erfolgreichsten WM ein Problem mit mir haben sollen", meinte der Eishockey-Teamchef, der das Amt seit 2016 ausführt, im "ORF". Österreichs Nationalmannschaft hatte vor einem Jahr in Prag einen starken fünften Gruppenplatz erreicht, das Viertelfinale knapp verpasst.
Nissner und Huber hätten schon zu Jahresbeginn Bader "persönlich gesagt, dass sie bei der WM aus privaten Gründen nicht dabei sein werden", Ali Wukovits habe Blessuren. "Und es gibt für mich keinen Grund, an den Worten der Spieler zu zweifeln", betonte Bader weiter.
Ein besonderer Fall könnte hingegen Atte Tolvanen werden. Der Salzburg-Star, ein gebürtiger Finne, wurde erst vergangenes Jahr auf Baders Bestreben hin eingebürgert, der Keeper wäre die Nummer eins bei der WM. Seine Frau ist hochschwanger, gleichzeitig könnte er im Duell mit Finnland auf seinen Bruder, NHL-Star Eeli Tolvanen, treffen. Ob der Red-Bull-Spieler Teil des WM-Kaders ist und wieviele Partien er absolvieren würde, sei offen.