Welt

Brände, Scherben, Tränengas – Straßenschlacht in Brüsse

Straßenschlacht in Brüssel: 50.000 Menschen machten in der Belgien ihrem Ärger über die Corona-Maßnahmen Luft. Es kam zu Gewalt-Ausschreitungen. 

Nikolaus Pichler
Teilen

Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen in Brüssel haben sich Demonstranten und Polizei am Sonntag gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Demonstranten warfen Steine und Feuerwerkskörper, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Laut dem Sender RTL warfen maskierte Demonstranten die gläserne Eingangstür zum Sitz des EU-Außenbeauftragten ein.

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell bedankte sich in einem Tweet bei der Brüsseler Polizei und verurteilte die "sinnlose Zerstörung".

Laut Polizei beteiligten sich rund 50.000 Menschen an dem Protestmarsch. Die Organisatoren, darunter die Bewegungen World Wide Demonstration for Freedom und Europeans United for Freedom, hatten Demonstranten aus anderen EU-Staaten aufgerufen, sich dem Protest anzuschließen. Teilnehmer schwenkten unter anderem polnische, niederländische und rumänische Flaggen.

60.000 Infektionen pro Tag in Belgien

Die Demonstranten trugen Transparente mit Parolen gegen den belgischen Regierungschef Alexander De Croo. Sie kritisierten zudem den Corona-Pass, mit dem in Belgien in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen eine Corona-Impfung oder ein negativer Test nachgewiesen werden müssen.

In Belgien war die Zahl der täglichen Neuinfektionen in der vergangenen Woche auf mehr als 60.000 gestiegen. Wegen des meist milderen Verlaufs bei einer Infektion mit der dominierenden Omikron-Variante und der hohen Impfrate ist das belgische Gesundheitssystem jedoch nicht so stark belastet wie während früherer Corona-Wellen.