Wirtschaft

Bringt nix? So sehr rentiert sich studieren finanziell

Immer wieder heißt es, das Studieren würde sich finanziell nicht mehr lohnen. Aktuelle Zahlen der Statistik Austria zeichnen einen ganz anderes Bild. 

Das Drücken der Hörsaal-Bank scheint sich finanziell durchaus zu lohnen, wie Zahlen der Statistik Austria zeigen. (Symbolbild)
Das Drücken der Hörsaal-Bank scheint sich finanziell durchaus zu lohnen, wie Zahlen der Statistik Austria zeigen. (Symbolbild)
Getty Images

Unter der Leitung der Universität Wien haben die Statistik Austria und ein Hochschulkonsortium österreichische Hochschulabsolventen im Hinblick auf den Karriereverlauf nachverfolgt. Seit 2017 wird das Absolvententracking durchgeführt – nun sind erstmals nicht nur Absolventen öffentlicher Unis, sondern jene aller Hochschultypen Teil der Erhebung. Die Daten zeigen klar: Ein Studienabschluss ist weiterhin ein Garant für einen schnellen Berufseinstieg sowie ein gutes Einstiegsgehalt. 

Laut der Erhebung steigt ein Drittel der Absolventen bereits vor dem Abschluss in die Erwerbstätigkeit ein. Die Jobsuche dauert demnach bei jenen, die innerhalb von zwei Jahren nach dem Abschluss eine Stelle finden, weniger als zwei Monate. Am besten sind die Aussichten im Bereich Informatik und Kommunikationstechnologie: 55 Prozent aus diesen zukunftsträchtigen Berufssparten steigen bereits vor dem Abschluss ins Berufsleben ein. 

"Abschluss zahlt sich finanziell aus"

Die Statistik Austria versucht im Rahmen der Erhebung klassische Studierendenjobs auszuschließen. Sie berücksichtigt daher nur Beschäftigungen, die nach dem Abschluss begonnen wurden oder über den Abschluss andauern. Quer über alle Studienfelder sind beim Abschluss 45 Prozent in der Erwerbstätigkeit, zwei Jahre später sind es stolze 83 Prozent. 

"Der Abschluss zahlt sich auch finanziell aus", meint Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Der inflationsbereinigte Verdienst liegt drei Jahre nach Abschluss im Median bei 3.400 Euro brutto, nach zehn Jahren bei 4.600 Euro. Je höher der Abschluss, desto mehr Kohle, heißt es weiters. Vom Bachelor (rund 3.000 Euro im Median), zum Master (3.600 Euro) und dem Doktorat bzw. PhD (4.400 Euro) tut sich einiges. 

Geschlechterunterschiede 

Das höchste Median-Einkommen liefert der Bereich Gesundheit und Soziales, drei Jahre nach Abschluss liegt er bei 4.100 Euro. Getrieben ist dieser hohe Wert primär von Ärzten. Weiter geht es mit Informatik und Kommunikationstechnologie, dem Ingenieurwesen, dem verarbeitenden Gewerbe sowie dem Bauwesen (jeweils 3.900 Euro).

Auch bei Hochschulabsolventen zeigen sich starke geschlechterabhängige Unterschiede im Ausmaß der Beschäftigung. Knapp 13 Prozent der Absolventinnen befinden sich zehn Jahre nach dem Abschluss in Elternkarenz. Bei den Absolventen ist es lediglich ein mickriger Prozent. 

Analog dazu sinkt die Vollzeitquote unter den unselbständig erwerbstätigen Hochschulabsolventinnen mit der Zeit stark. Drei Jahre nach dem Abschluss sind noch 78 Prozent Vollzeit erwerbstätig, zehn Jahre später nur mehr 53 Prozent. Bei den Männern ein ganz anderes Bild: Hier sind es zu beiden Zeitpunkten 89 Prozent. 

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    Außenansicht Nordwesten der KL-Uni
    Außenansicht Nordwesten der KL-Uni
    KL/Daniel Hawelka