Oberösterreich

Brisante Fotos zeigen üble Zustände in Asyl-Unterkunft

Neue Fotos aus der Asylunterkunft in Frankenburg (OÖ) zeigen schlimme Zustände. Statt Mauern hängen Leintücher zu Boden, es gibt kaum Privatsphäre.

Die Zustände in der Asylunterkunft in Frankenburg sorgen für viel Kritik und Aufregung.
Die Zustände in der Asylunterkunft in Frankenburg sorgen für viel Kritik und Aufregung.
zVg

Eine alte Industrieanlage am Rand von Frankenburg (5.200 Einwohner, Bez. Vöcklabruck). In diesem Gebäude leben seit rund einem Jahr Asylwerber, derzeit sind es rund 300. Erstmals bezogen wurde die Halle im Jahr 2015, kurzzeitig war sie dann ein Lager für Matratzen. 

Zustände "eine absolute Frechheit"

In der Gemeinde regt sich nun heftiger Widerstand gegen das Zentrum. Es gibt eine Bürgerinitiative, die von "massiven Problemen" im Ort berichtet. Auch die Zustände in der Halle seien eine "absolute Frechheit", wie Martin Kaser (er ist Anrainer und Initiator einer Petition) im Gespräch mit "Heute" sagt.

Fotos aus dem Inneren der Unterkunft zeigen nun, was Kaser damit meint. Statt mit Wänden sind die verschiedenen Wohnbereiche mit Leintüchern und Decken abgetrennt. Für fast 300 Menschen gibt es je acht Toiletten und acht Duschen. Die Decken sind teils schmutzig, wie die Fotos zeigen.

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    Die Fotos zeigen die Zustände in der Asylunterkunft in Frankenburg in Oberösterreich.
    Die Fotos zeigen die Zustände in der Asylunterkunft in Frankenburg in Oberösterreich.
    zVg

    "Die Zustände in der Halle sind eine absolute Frechheit. Viele schlafen dort ohne Decken und ohne Kopfpolster. Es sind außerdem viel zu wenige Sanitäranlagen, es gibt je acht Toiletten und acht Duschen für 300 Menschen. Diese sind auch nicht ordentlich abgetrennt. Wenn die Bundesregierung sagt, dass sie Menschen helfen wolle, frage ich mich, ob das an Zynismus zu überbieten ist", so Kaser.

    "Menschlich ist das nicht. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn dann bei einigen eine Aggressivität herrscht"

    Er sagt: "Menschlich ist das nicht. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn dann bei einigen eine Aggressivität herrscht. Wir bleiben bei unserer Forderung: Maximal 100 Personen sollen hier sein. Dann kann man auch die Halle so einrichten, dass es passt". 

    Martin Kaser hat eine Bürgerinitiative gegründet und übt scharfe Kritik an den Zuständen.
    Martin Kaser hat eine Bürgerinitiative gegründet und übt scharfe Kritik an den Zuständen.
    Daniel Scharinger

    Laut dem Bürgermeister (Norbert Weber von der ÖVP) sind derzeit 267 Menschen in der Halle. "Aus internen Kreisen weiß ich aber, dass es mehr sind, nämlich um die 300", sagt Kaser.

    "Werden rechtliche Lage prüfen lassen"

    Bald würden zwei weitere Sanitär-Container in die Halle kommen und eine Küche wird eingebaut. "Es schaut so aus, als würden weitere Flüchtlinge einziehen", so der 39-Jährige zu "Heute".

    Kaser weiter: "Wir werden die rechtliche Lage prüfen lassen. Bei der Halle handelt es sich zur Hälfte je um einen Betriebs- und einen Mischbau. Ein Betriebsbau darf nicht für Wohnzwecke gewidmet werden. Aber die Flüchtlinge wohnen ja dort. Uns wurde damals gesagt, dass sie maximal 14 Tage da sind. Manche sind jetzt aber schon vier Monate hier." 

    Wie berichtet, rief der 39-Jährige Anfang November eine Petition ins Leben. Innerhalb von 30 Tagen kann sie jeder Frankenburger unterschreiben. Diese sei kein Protest gegen das Aufnahmezentrum an sich. Man wolle damit erreichen, dass die "100-Personen-Grenze eingehalten" werde, stellt der Aktivist klar.