Sport

Brisante Vorwürfe wegen WM-Vergabe an Katar

Heute Redaktion
13.09.2021, 14:01

2022 findet in Katar die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Schönheitsfehler: Bei der Vergabe soll "nachgeholfen" worden sein. Das wird in einer 70-seitigen Anklageschrift deutlich.

Der Verdacht ist nicht neu, erhält aber neue Nahrung: Die Vergabe der Fußball-WM 2018 an Russland und 2022 an Katar soll gekauft worden sein. Das geht aus den nun vorliegenden Unterlagen hervor – nämlich einer 70-seitigen Anklageschrift der US-Staatsanwaltschaft.

Es geht um die Bestechung von insgesamt vier Ex-FIFA-Funktionären, verschwörerischen Mails und Zahlungen über Strohfirmen in der Karibik.

Angeklagt sind insgesamt 16 Einzelpersonen und diverse Firmen, darunter Rechte-Inhaber.

Geld für Stimme

Wie es in der Anklage heißt, sollen die früheren FIFA-Exekutivkomitee-Mitglieder Julio Grondona (Argentinien, 2014 verstorben), Nicolas Leoz aus Paraguay (2019 verstorben) und der Brasilianer Ricardo Teixeira (72) Geld bekommen haben, um bei der WM-Vergabe für Katar zu stimmen.

Die Anklage zitiert aus E-Mails, die der Partner eines Beraters von Ex-FIFA-Boss Sepp Blatter an Warners Assistenten geschrieben haben soll: "Weise ihn freundlich darauf hin, das, 'was vereinbart wurde, diese Woche getan wird.'" Sollte sich der "liebe Freund" nicht an "Versprechen" halten, würde das dem Schreibenden "persönlich extreme Schwierigkeiten" verursachen.

Die FIFA will die Vorwürfe vorerst nicht kommentieren, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt. Sie möchte erst weitere Infos durch die US-Ermittler einholen. Man unterstütze alle Untersuchungen von kriminellem Fehlverhalten mit und kündigte weiterhin "vollständige Kooperation" mit den Behörden an.