Es war ein gebrauchter Mittwochabend für die Alte Dame aus Turin. Nach einer 1:3-Auswärtsniederlage bei PSV Eindhoven schied Juventus in der Verlängerung aus der Königsklasse aus. Vor allem die schwache Leistung im Rückspiel sorgte bei den Fans für Stirnrunzeln.
Auch Bayern-Legende Luca Toni ging nach dem Spiel als TV-Experte hart mit seinem Ex-Verein ins Gericht. Toni sah einen Mangel an Führungsspielern: "Es fehlen Spieler, die andere an die Hand nehmen."
Dann sprach Luca Toni Klartext: ""Ich habe eine geistig tote Mannschaft gesehen, abgesehen von Vlahovics Pfostentreffer, der alle auf Kurs hätte bringen können." Vlahovic hatte in der ersten Halbzeit der Verlängerung beim Stand von 1:3 nur den Pfosten getroffen. Hätte er getroffen, wäre vermutlich Juventus ins Elfmeterschießen gekommen.
Luca Toni setzte seine Wutrede im Fernsehen fort. Die Einstellung, die Juventus in solchen Spielen immer auszeichne, habe nicht gestimmt. Er habe auch keine Wut oder Bösartigkeit gesehen.
Der Mannschaft von Trainer Thiago Motta droht eine Saison ohne Titel. In der Königsklasse am Mittwoch ausgeschieden, gibt es auch in der Meisterschaft kaum eine Titelchance mehr. Der Rückstand auf Tabellenführer Napoli beträgt zehn Punkte.
Die letzte Chance auf einen Titel und vielleicht auch die letzte Chance für Trainer Motta bietet sich am kommenden Mittwoch. Im Pokal, der "Coppa Italia", trifft Juventus als Titelverteidiger auf den Ligarivalen FC Empoli. Sollten die Turiner auch dort ausscheiden, könnte es vereinsintern noch ungemütlicher werden.