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Briten frieren Chelsea ein – kein Verkauf, Transferbann

Mit dem Verkauf des Premier-League-Klubs Chelsea wollte Roman Abramowitsch sein Vermögen sichern. Großbritannien legt ihm einen Stein in den Weg.

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Chelsea-Boss Roman Abramowitsch
Chelsea-Boss Roman Abramowitsch
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Jetzt kommt es ganz hart für Roman Abramowitsch: Aufgrund seiner Verstrickung mit der russischen Regierung um Machthaber Wladimir Putin wurde russische Oligarch am Donnerstag von der britischen Regierung auf die neue Liste der sanktionierten Personen aufgenommen. Damit werden sämtliche Vermögenswerte des 55-Jährigen eingefroren, inklusive dessen Fussballklub FC Chelsea. Der geplante Verkauf des Premier-League-Dritten, womit Abramowitsch das Geld aus dem Verein herausziehen und in Sicherheit bringen wollte, ist so zumindest vorerst geplatzt.

Auch für Chelsea selbst hat die Sanktionierung des Eigentümers direkte Konsequenzen: Die Londoner behalten zwar die Sportlizenz, um weiterhin als Fussballverein tätig zu sein. Allerdings darf Chelsea bis auf weiteres keine Tickets mehr verkaufen. Nur Dauerkarten und bereits verkaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit. Auch Transfers, Vertragsverlängerungen und Fanartikel-Verkäufe sind bis auf weiteres untersagt.

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    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com

    Sonderlinzenz zum Schutz des Fussballs

    Die britische Regierung bestätigt: "In Anbetracht der erheblichen Auswirkungen, die die heutigen Sanktionen auf den Chelsea Football Club haben würden, und der möglichen Folgewirkungen, hat die Regierung heute Morgen eine Lizenz veröffentlicht, die es Chelsea erlaubt, eine Reihe von fussballbezogenen Aktivitäten weiterzuführen."

    Diese würde die Erlaubnis beinhalten, weiterhin Spiele auszutragen, Mitarbeiter zu bezahlen und Karteninhaber zu den Spielen zu schicken. Dies wiederum solle die Premier League, die breitere Fussballpyramide, die Fans und andere Vereine schützen. Weiter heisst es: "Diese Lizenz erlaubt nur bestimmte, ausdrücklich genannte Handlungen, um sicherzustellen, dass die benannte Person nicht in der Lage ist, die britischen Sanktionen zu umgehen."

    Abramowitsch ist einer von sieben weiteren russischen Geschäftsleuten, gegen die die britische Regierung nach dem Einmarsch von Wladimir Putin in der Ukraine Sanktionen verhängt hat. Premierminister Boris Johnson sagte: "Es kann keine sicheren Häfen für diejenigen geben, die Putins bösartigen Angriff auf die Ukraine unterstützt haben. Die verhängten Sanktionen sind der jüngste Schritt der unerschütterlichen Unterstützung des Vereinigten Königreichs für das ukrainische Volk."

    Schweizer Angebot vom Tisch?

    Der Russe, der den Klub 2003 gekauft hatte, war Ende Februar aus der operativen Leitung des Premier-League-Vereins zurückgetreten. Nach den jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Konflikt wollte der Oligarch Chelsea schnellstmöglich verkaufen.

    Laut englischen Medien habe ein Konsortium um den Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss (86) am Dienstag ein Kaufangebot für den FC Chelsea bei Abramowitsch vorgelegt.

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      (Bild: Screenshot)