Am Dienstagabend platzte die Bombe. Alpine-Teamchef Oakes hat völlig überraschend seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Der Brite verließ den Renault-Werksrennstall, Kult-Teamchef Flavio Briatore übernahm die Führung des Teams interimistisch.
Dies war zunächst als mögliche Reaktion auf den bevorstehenden Fahrerwechsel bei Alpine, der mittlerweile vollzogen wurde, gesehen – Jack Doohan musste nach nur sechs Renen Platz machen, Franco Colapinto bekommt in den kommenden fünf Rennen seine Chance. Oakes, so munkelte man, sei mit Briatores Entscheidung nicht einverstanden gewesen, habe das Handtuch geworfen. Oakes schwieg zunächst, nannte "persönliche Gründe".
Mittlerweile hat der Fall aber eine dramatische Wendung genommen, wie der britische "Telegraph" vermeldet. Denn William Oakes, der Bruder und Geschäftspartner des nun zurückgetretenen Alpine-Teamchefs, soll am 2. Mai in der englischen Grafschaft Northamptonshire verhaftet worden sein. Der Verdacht der "Übertragung kriminellen Eigentums" stehe demnach im Raum. William Oakes sei mit einer "großen Menge Bargeld" angetroffen worden, heißt es mittlerweile vonseiten der Polizei. Es soll eine Anklage wegen des Verdachts der Geldwäsche geben, Oakes befindet sich aktuell in Untersuchungshaft. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Zum Zeitpunkt der Festnahme befand sich Oliver Oakes noch in seiner Funktion als Alpine-Teamchef in den Vorbereitungen auf das Rennwochenende in Miami. Der Brite reiste nach dem Grand Prix nach Dubai. Dann folgte sein Rücktritt.
"Die Gründe stehen nicht in Verbindung mit dem Team und sind privater Natur", hatte der Übergangsteamchef Briatore in einer Erklärung wissen lassen. Oakes war ebenso zitiert worden: "Es ist eine persönliche Entscheidung von mir."