Wien

Brutale Prügelei: Fahndungsfoto 2 Jahre geheim gehalten

Diljar S. verteidigte am Donaukanal eine Frau, wurde mit einer Schnapsflasche schwer verletzt. Nun wird endlich ein Bild eines Verdächtigen gezeigt.

Clemens Pilz
Die Polizei ersucht um Hilfe: Wer kennt diesen Mann? 
Die Polizei ersucht um Hilfe: Wer kennt diesen Mann? 
LPD Wien

Frühling 2021, Österreich ist im Corona-Lockdown: Die Discos sind gesperrt, halb Wien weicht aus und schlägt sich die Nacht am Donaukanal um die Ohren. Am 24. Mai nützen mehrere Männer die Gunst der Stunde, umzingeln im Gedränge eine junge Frau, begrabschen sie. Diljar S. schreitet ein – und wird mit einer Flasche brutal von hinten zusammengeschlagen. Zwei Jahre später liegt sein Leben in Trümmern.

Denn während S. nach wie vor unter starken Schmerzen, Sehstörungen und hohen Schulden durch die Arztkosten leidet, ist der Angreifer noch immer auf freiem Fuß. Besonders bitter: Obwohl der Syrer den Schläger schon längst auf einem Video einer Zeugin erkannt haben will, hielten die Behörden das Material unter Verschluss. Erst jetzt veröffentlichte die Wiener Polizei mehrere Fotos des Verdächtigen, auf denen auch eine Schnapsflasche zu sehen ist, und bittet um Hinweise zu dessen Identität.

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    Diljar S. verteidigte eine Frau und infolgedessen wurde ihm eine Wodkaflasche ins Gesicht geschlagen.
    Diljar S. verteidigte eine Frau und infolgedessen wurde ihm eine Wodkaflasche ins Gesicht geschlagen.
    Privat

    Ermittlungen zwischenzeitlich eingestellt

    Für den Anwalt des Opfers ist die Veröffentlichung eine Genugtuung: "Die Mühlen der Justiz mahlen langsam, aber sie mahlen", so Nikolaus Rast, der die Einstellung der Ermittlungen bereits erfolgreich bekämpft hatte. "Es kann doch nicht sein, dass ein Held wie S. im Stich gelassen wird", so der Top-Jurist zu "Heute". Auch S. selbst ist erleichtert: "Ich bin sehr froh, dass die Bilder endlich gezeigt werden. Ich befürchte aber, dass der Mann inzwischen über alle Berge ist."

    Hinweise, Informationen zur Tat können hier – auch anonym – gemeldet werden: 01-31310-63433

    Star-Anwalt Nikolaus Rast forderte die Wiederaufnahme der Ermittlungen.
    Star-Anwalt Nikolaus Rast forderte die Wiederaufnahme der Ermittlungen.
    "Heute"