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Mann rettet Wienerin vor Missbrauch, muss 9000 € zahlen

Ein Syrer (29) rettete eine Wienerin vor einem Missbrauch am Donaukanal und wurde dabei schwer verletzt. Nun soll Diljar etwa 9.000 Euro bezahlen.

Maxim Zdziarski
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    Dilo zeigte Zivilcourage und verlor beinahe sein Auge.
    Dilo zeigte Zivilcourage und verlor beinahe sein Auge.
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    An einem Montag Ende Mai wurde Diljar S. (29) zum Helden. Als der 29-jährige Syrer am besagten Abend mit einem Freund am Donaukanal spazieren ging, wurde er auf eine junge Frau aufmerksam, die offensichtlich Hilfe benötigte. Die Wienerin  soll von einer Männergruppe sexuell belästigt und unsittlich berührt worden sein.

    Dilo, so wird der 29-Jährige von seinen Freunden genannt, merkte sofort, dass die Wienerin nichts mit den Typen zu tun haben wollte. "Ich kannte sie nicht, aber ich wollte ihr helfen. Also sagte ich den Herren, dass sie meine Schwester sei und sie das sofort lassen sollten", gab der Syrer später bei der Polizei zu Protokoll. Während der hitzigen Diskussion zwischen den Männern konnte die junge Frau die Flucht ergreifen. Für Dilo und seinen Freund war die Sache aber noch lange nicht vorbei. 

    Mit Wodkaflasche brutal attackiert

    Als der 29-Jährige und sein Begleiter gerade gehen wollten, wurden sie von hinten brutal attackiert. Einer der Täter schlug Dilo mit einer Wodkaflasche ins Gesicht – dabei verlor der Syrer das Bewusstsein und ging blutüberströmt zu Boden. Das nächste, an das sich der Held vom Donaukanal noch erinnern kann, ist der Rettungseinsatz. Der Syrer wurde daraufhin mit schweren Kopf- und Schnittverletzungen ins nächste Krankenhaus eingeliefert. Wenig später stellte sich heraus: Der Unbekannte brach ihm bei der feigen Attacke das Jochbein, wodurch sein linkes Auge in Mitleidenschaft gezogen wurde.

    29-Jähriger fast erblindet

    Nach mehreren Operationen in den vergangenen Monaten ist nun klar: Dilo hat 80 Prozent seines Sehvermögens am besagten Auge unwiderruflich verloren. Weil er zum Zeitpunkt des Vorfalls aber nicht versichert war, muss er jetzt aus eigener Tasche etwa 9.000 Euro für die Behandlung bezahlen. Von den Tätern fehlt indes weiterhin jede Spur. Auf Schadenersatz kann er also auch nicht klagen.

    Seine Freunde starteten deshalb vor wenigen Tagen eine Spendenaktion im Internet. "Dilo stellte die Gesundheit von einem fremden Mädchen vor seine eigene und sollte keinesfalls auf den Kosten sitzen bleiben", erzählt Fabian, einer der Initiatoren der Kampagne, im Gespräch mit "Heute". Am Samstagnachmittag hatten die Wiener über 2.600 Euro zusammen. Tendenz steigend.

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