Stanz im Mürztal trägt Trauer. Am Samstag starb ein zweijähriger Bub auf dem Hof seiner Familie, nachdem ihn seine Mutter mit dem SUV erfasst hatte. Die Frau dürfte keine Möglichkeit gehabt haben, das Kind aus dem großen Auto heraus auf dem abfallenden Weg zu sehen. Sie erfuhr erst Stunden später, was ihrem Kind zugestoßen war.
Forscher sehen Gefahr
Gegner der großen SUVs – Sport Utility Vehicles – werfen ihnen seit Jahren vor, gefährlicher für Fußgänger als kleinere Fahrzeuge zu sein. Die Ansichten gehen in dieser Hinsicht auseinander. 2010 kam eine Übersichtsstudie des British Columbia Children's Hospital in Kanada zu dem Schluss, dass sogenannte Light Truck Vehicles (LTV), zu denen auch SUVs zählen, bei Unfällen ein erhöhtes Verletzungsrisiko bergen.
Fußgänger hätten demnach ein dreimal größeres Risiko, schwere Verletzungen zu erleiden, wenn sie von einem SUV erfasst werden, als bei einem normalen PKW. Laut Greenpeace ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Unfall mit einem SUV oder Geländewagen zu sterben, "um 50 Prozent höher als bei einem Zusammenstoß mit einem PKW".
Die andere Meinung
Die Technische Universität Berlin kam später in einer eigenen Studie allerdings zu einem anderen Ergebnis. Der Unterschied zwischen herkömmlichen Wagen und SUVs sei nicht groß. Während bei "normalen" Unfällen ungefähr 40 Prozent der Fußgänger schwer oder lebensbedrohlich verletzt wurden, waren es bei SUVs "nur" sieben Prozent mehr.
Allerdings sieht es bei Kindern etwas anders aus. Die Gefahr schwerer und tödlicher Verletzungen ist nicht zu unterschätzen, denn Kopf und Brustkorb befinden sich bei Kindern auf Höhe des Einschlagpunktes bei einem klassischen SUV. Noch dazu können sie leicht übersehen werden.
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