Ein siebenjähriger Volksschüler aus Pattigham (Bezirk Ried) ist der Grund, warum ein Mann am Freitag vor Gericht stand. Der Junge beobachtete den Zusteller dabei, wie er leere Pakete in einem Feldweg entsorgte – und löste damit die Ermittlungen aus.
Was war passiert? Am 31. Oktober machte der aufmerksame Siebenjährige einen kleinen Spaziergang in der Nähe seines Elternhauses. Dabei fiel ihm ein DPD-Zusteller auf, der mit einem Lieferwagen auf einem Feldweg geparkt hatte.
Der Mann soll die Pakete laut dem Volksschüler in ein kleines Rückhaltebecken geworfen haben. Das kam dem Siebenjährigen komisch vor.
"Ich habe mich gefragt, warum entsorgt jemand den Müll in einem Wasserbecken. So etwas macht man nicht. Das ist Umweltverschmutzung", erzählt der junge Innviertler im Gespräch mit den "Oberösterreichischen Nachrichten".
Nachdem der Mann weggefahren war, sammelte der Bub die leeren Pakete auf und brachte sie nach Hause. Dort zeigte er sie seinem Vater. Was die Familie stutzig machte: Auf den Kartons waren nicht nur private Adressen zu sehen, sondern auch Empfänger, die mit Handyshops in Verbindung standen.
Daraufhin verständigte der Vater die Polizei, die die Ermittlungen aufnahm. Es stellte sich heraus, dass der verdächtige Zusteller Handys, Tablets und Laptops im Wert von über 39.000 Euro gestohlen hatte.
Am Freitag musste sich der Angeklagte wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls am Linzer Landesgericht verantworten. Im Falle einer Verurteilung drohen im bis zu drei Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung, das Urteil steht noch aus.