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Bundesheer rät, für Ernstfall Vorräte anzuschaffen

Die Garde übt diese Woche den Umgang mit den Auswirkungen eines großflächigen und langandauernden Stromausfalles im Großraum von Wien.

Roman Palman
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Eine Supermarkt-Angestellte füllt Regale mit Dosensuppe auf.
Eine Supermarkt-Angestellte füllt Regale mit Dosensuppe auf.
picturedesk.com/dpa/Sven Hoppe

"Neben bereits eingetreten Ereignissen wie einem Cyberangriff, einer Pandemie oder einem Terroranschlag ist ein Blackout, im Bereich der Bedrohungsanalysen, mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit bei gleichzeitig massiven Auswirkungen auf die Sicherheit Österreichs, an höchster Stelle", heißt es seitens des Verteidigungsministeriums.  

Deshalb bereitet sich das Bundesheer mit der Blackout-Übung AUTARK20 in Wien auf Auswirkungen dieser Bedrohung vor. Dabei hat die Garde Wien den Strom in Teilbereichen der Maria-Theresien-Kaserne abgedreht. Ziel ist es, Erfahrungen im Kleinen zu sammeln, bereits ausgearbeitete Pläne und Überlegungen zu überprüfen und diese aufgrund der Erkenntnisse weiter zu entwickeln.

Regionaler, schneller und flexibler

"Die Coronapandemie und der Terroranschlag haben gezeigt, dass wir uns auch auf Bedrohungen abseits eines militärischen Konflikts vorzubereiten haben, denn man verlässt sich auf uns", erklärt die zuständige Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Um auf solche Bedrohungen rasch reagieren zu können, müsse das Bundesheer "regionaler, schneller und flexibler" werden. Dazu gehöre auch die Autarkie der Kasernen in puncto Stromversorgung und Lebensmittel betrifft. Mindestens zwei Wochen sollen die Einheiten ohne Verbindung zur Außenwelt aushalten können müssen.

"Niemand kann Millionen Menschen helfen."

"Ein europaweiter Strom-, Infrastruktur- sowie Versorgungsausfall ("Blackout") ist ein sehr realistisches und unterschätztes Szenario. Übungen, wie die "AUTARK20" helfen, Schwachstellen im Kleinen zu erkennen und um Vorbereitungen für das große Szenario zu verbessern", erklärt der internationale Blackout- und Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg dazu. 

Jeder sollte selbst vorsorgen

"Von zentraler Bedeutung ist dabei die Eigenversorgungsfähigkeit für zumindest zwei Wochen. Das gilt nicht nur für die Einsatzkräfte selbst, sondern auch für deren Familienangehörige und für die gesamte Bevölkerung. Denn niemand kann anderen helfen, wenn die eigene Familie nicht in Sicherheit und versorgt gewähnt wird. Und niemand kann Millionen Menschen helfen."

Daher sei es wichtig, auch die Bevölkerung in die Krisenvorsorge einzubinden. Vor diesem Hintergrund rät das Verteidigungsministerium nun, Vorräte anlegen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Der Vorrat sollte zumindest für 7 Tage für die gesamte Familie reichen. In einem sicheren Haushalt dürfen demnach folgende Dinge nicht fehlen:

➤ Trinkwasser
➤ haltbare Lebensmittel
➤ einfache Licht- und Energiequellen
➤ Medikamente und Erste-Hilfe-Material

Eine genaue Checkliste für die Notfall-Vorratshaltung hat der Zivilschutz Österreich online veröffentlicht und sie kann hier eingesehen werden.

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