Umbau um knapp 50.000 Euro

Bunte Flecken, Pflanzen, Hüpf-Markierung für Landstraße

Zwischen Goethestraße und Scharitzerstraße lädt die Südliche Landstraße jetzt als Fußgängerzone mit bunten Möbeln und Grünflächen zum Verweilen ein.
Oberösterreich Heute
17.09.2025, 15:18
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Die Südliche Landstraße zeigt sich ab sofort von ihrer gemütlichen Seite: Der Abschnitt zwischen Goethestraße und Scharitzerstraße (auf der anderen Straßenseite befindet sich der Volksgarten) ist nun fix eine Fußgängerzone. Damit wird dieser Teil der Linzer Innenstadt "zum bunten Wohnzimmer für Familien, Flaneure und Geschäftsleute".

Knallige Sitzmöbel, bemalte Böden, nachhaltige Pflanztröge und jede Menge Stadtgrün sorgen für ein einladendes Ambiente. Besonders das neue "Hüpffeld" soll bei Jungen und Junggebliebenen für Bewegung und Spaß sorgen.

Gesamtkosten von 47.800 Euro

"Die südliche Landstraße ist das Eingangstor zur Innenstadt. Mit dieser Maßnahme schaffen wir mehr Lebensqualität im öffentlichen Raum und stärken zugleich die Nahversorgung", betont Bürgermeister Dietmar Prammer. Auch Vizebürgermeister Martin Hajart ist überzeugt: "Wir setzen einen wichtigen Impuls für die Innenstadt und die dort ansässigen Betriebe."

Die Broken-Windows-Theorie wurde 1982 von den US-Kriminologen James Q. Wilson und George L. Kelling entwickelt und besagt, dass sichtbare Anzeichen von Verwahrlosung – etwa zerbrochene Fensterscheiben, Graffiti oder herumliegender Müll – das Gefühl vermitteln, dass sich niemand kümmert, und dadurch weiteres Fehlverhalten fördern. Aus kleinen Ordnungswidrigkeiten können so größere Probleme bis hin zu Kriminalität entstehen.

Besonders bekannt wurde die Theorie in den 1990er-Jahren in New York, wo Bürgermeister Rudy Giuliani auf eine harte Null-Toleranz-Politik gegenüber "kleinen" Delikten setzte. Befürworter sehen darin ein Erfolgsmodell für mehr Sicherheit, Kritiker warnen jedoch vor übermäßiger Kontrolle ärmerer Bevölkerungsgruppen und weisen darauf hin, dass der Rückgang der Kriminalität auch andere Ursachen hatte.

Die mobile Begrünung stammt aus dem Stadtgrünressort unter Stadträtin Eva Schobesberger, die City Decks liefert die Firma Livable Cities GmbH. Gefertigt aus Lärchenholz und pulverbeschichtetem Stahl, fügen sie sich ins moderne Stadtbild. Die Gesamtkosten von rund 47.800 Euro wurden vom Mobilitätsressort übernommen.

FPÖ befürchtet "Sammelpunkt für Problemgruppen"

FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml kritisiert die Neugestaltung scharf. "Für ein paar Blumenkisten und Bänke fast 50.000 Euro auszugeben, ist wieder einmal völlig unverhältnismäßig und ein neuerliches Zeugnis für die Geldverschwendung durch SPÖ, ÖVP und Grüne", so Raml. Er erinnert daran, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite erst vor einem Jahr Sitzbänke entfernt wurden, "weil sie ein Sammelpunkt für Problemgruppen waren".

Außerdem seien weder Ordnungsdienst noch Volkshilfe in die Planungen einbezogen worden – und das, obwohl das Projekt direkt neben dem Volksgarten liegt, wo ressortübergreifend Verbesserungen erreicht wurden. Raml bezweifelt daher, "dass durch dieses teure Prestigeprojekt die südliche Landstraße wirklich aufgewertet wird". Im Stadtsenat stimmte er dagegen und kündigt an: "Ich werde die weitere Entwicklung kritisch beobachten."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 17.09.2025, 16:35, 17.09.2025, 15:18
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