"Würden wir nicht tolerieren"

Burgenlands SPÖ tadelt Babler nach Gusenbauer-Sager

Die SPÖ Burgenland kritisiert den Parteichef für seinen Umgang mit Ex-Kanzler Gusenbauer. Beim Thema FPÖ vertritt die Landespartei ihre eigene Linie.

David Winter
Burgenlands SPÖ tadelt Babler nach Gusenbauer-Sager
Hans Peter Doskozil und Andreas Babler beim SPÖ-Parteitag im Juni 2023. Nach der Niederlager von Doskozil kommt aus dem Burgenland jetzt Kritik am Parteichef. 
Harald Dostal / picturedesk.com

Dass der rote Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer bei der Signa Holding jahrelang Beraterhonorare in Millionenhöhe eingestrichen hat und trotzdem noch Mitglied der SPÖ ist, führt weiterhin zu Meinungsverschiedenheiten in der Partei. In der "ZIB 2" gab Parteichef Babler zu, dass ihn Gusenbauers Verhalten "wirklich schmerzt". Der neue SPÖ-Chef verurteilte das Verhalten des Ex-Kanzlers und bezeichnete es als moralisch nicht in Ordnung. Der burgenländischen SPÖ geht das nicht weit genug, sie tadelt nun Parteichef Babler. 

"Im Burgenland würden wir das nicht tolerieren und einen Ausschluss einleiten, weil so ein Verhalten mit sozialdemokratischen Werten nicht vereinbar ist", erklärte Roland Fürst, Klubchef der SPÖ Burgenland und wichtiger Vertrauter von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, gegenüber "Heute".

Im Burgenland würden wir das nicht tolerieren und einen Ausschluss einleiten, weil so ein Verhalten mit sozialdemokratischen Werten nicht vereinbar ist.
Roland Fürst
Klubchef der SPÖ Burgenland

Burgenländische SPÖ kritisiert Parteichef

Im "ZIB 2"-Interview wollte Babler am Montagabend über einen möglichen Parteiausschluss von Gusenbauer reden. Auf die Fragen von Armin Wolf reagierte der Parteichef ausweichend. In der Partei habe Gusenbauer "keinerlei Relevanz". Schlimmer wäre es, wenn man draufkommen würde, dass Gusenbauer beim Niedergang des Signa-Imperiums Mitverantwortung trägt. Diese Aussagen von Babler kritisiert Fürst scharf. "Man kann nicht am Sonntag Sozialdemokratie predigen und von Montag bis Samstag das Gegenteil leben", wurde der burgenländische Klubchef deutlich. Dies könne man potenziellen Wählern, etwa der Verkäuferin an der Kassa, schlichtweg nicht erklären, legt SPÖ Burgenland Klubobmann Roland Fürst nach.

SPÖ Burgenland: Keine Absage an Koalition mit FPÖ 

Zu Beginn vom Superwahljahr mit Nationalratswahl, Europawahl und Wahlen in vier Bundesländern steht die SPÖ alles andere als geschlossen da. Für innerparteilichen Zündstoff dürfte auch sorgen, dass im Gegensatz zur Bundes-SPÖ von der SPÖ Burgenland keine kategorische Absage an eine Koalition mit der FPÖ kam. Man werde sich nicht von Wien beeinflussen lassen, sagte Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein am Dienstag. Puchwein war jahrelang Pressesprecherin von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Im Burgenland wird im Jänner 2025 gewählt. Falls dies nötig sein sollte, werde man "mit allen Parteien Gespräche führen", erklärte Puchwein.

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