Welt

'Magic Bus' wegen Todesfällen aus der Wildnis geborgen

Zwei Frauen kamen auf dem Weg zum Fahrzeug aus "Into the Wild" ums Leben, viele Abenteurer mussten gerettet werden. Jetzt schritten die Behörden ein.

Clemens Pilz
Teilen
Zur Sicherheit: Der "Magic Bus" wurde aus einem Natoinalpark in Alaska geborgen.
Zur Sicherheit: Der "Magic Bus" wurde aus einem Natoinalpark in Alaska geborgen.
US-Nationalgarde

Eine makabere Pilgerstätte inmitten der Wildnis von Alaska ist nicht mehr: Der sogenannte "Magic Bus" im Denali-Nationalpark wurde durch einen Helikopter der US-Armee entfernt. Berühmtheit erlangte der verrostete Linienbus durch den Spielfilm "Into the Wild", der auf der gleichnamigen Reportage von Jon Krakauer basiert.

Hintergrund: Der Student Christopher McCandless sagte sich 1990 von materiellem Besitz los und brach zu einer Reise durch die USA auf. Zwei Jahre später endete der Trip in eben jenem Linienbus aus den 40er-Jahren. Mit einem Überlebenshandbuch und einem Kleinkalibergewehr bewaffnet, versuchte der Aussteiger, in der Einsamkeit zu überleben, fand aber aufgrund von Nahrungsmittelknappheit und den Verzehr giftiger Pflanzen den Tod. Im August 1992 entdeckten Elchjäger die Leiche des jungen Mannes.

Frauen starben am Weg zum Bus

Seither zog der "Magic Bus" immer wieder Abenteurer an – die sich auf dem Trip zu dem entlegenen Vehikel selbst in Gefahr brachten. Zwischen 2009 und 2017 wurden insgesamt 15 Such- und Rettungsaktionen wegen des Busses durchgeführt. Er befindet sich 50 Kilometer vom nächstgelegenen Ort entfernt und um ihn zu erreichen, muss der Teklanika-Fluss überquert werden. Zwei Touristinnen kamen beim Versuch, das Gewässer zu überwinden, ums Leben. 2020 mussten bereits ein Brasilianer und fünf Italiener gerettet werden.

Nun haben die US-Streitkräfte die Notbremse gezogen, den berühmten Bus mit einem Helikopter geborgen und an einen sicheren Ort gebracht. "Das ist ein verlassenes und verfallenes Fahrzeug, das gefährlicher und kostspieliger Rettungseinsätze bedurfte. Noch wichtiger, es kostete einigen Besuchern das Leben“, begründete Corri Feige, Kommissar für natürliche Ressourcen in Alaska, den Schritt. Noch ist unklar, ob und wo der "Magic Bus" zukünftig ausgestellt werden soll.

;