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Camp-Leiter (74) nun wegen Missbrauchs angeklagt

Berichte über Sexualstraftaten in Ferienlagern sorgten für Entsetzen und neue Vorwürfe. Jetzt soll auch der Organisator vor Gericht.

Clemens Pilz
Schwere Vorwürfe gegen Feriencamp-Betreiber!
Schwere Vorwürfe gegen Feriencamp-Betreiber!
Unsplash

Viele Kinder erlebten in seinen Camps die schönsten Momente ihrer Jugend, doch andere trugen tiefe seelische Wunden davon: Der Verdacht gegen einen Betreiber von Ferienlagern im Westen Österreichs wiegt schwer. Ein Mitarbeiter des Mannes wurde bereits wegen Kindesmissbrauchs in neun Fällen schuldig gesprochen, nun droht auch dem Chef eine Haftstrafe.

2009 soll der heute 74-Jährige einen Neunjährigen missbraucht haben, so die (nicht rechtskräftige) Anklage der Staatsanwaltschaft Feldkirch (Vbg.). Wie sich der Pensionist verantwortet, ist noch unklar. Auch seine Anwältin wollte keine näheren Angaben machen – es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Beschuldigte war letzten Sommer ins Licht der Öffentlichkeit geraten, als er im Wiener Prater kleine Kinder ansprach und auf ein Eis einladen wollte. Nach "Heute"-Berichten über den mutmaßlichen Pädophilen traten mehrere Zeugen aus dem Schatten und erzählten von Misshandlungen in seinen Feriencamps.

Rundbrief an ehemalige Teilnehmer

Auch die Polizei suchte per Rundschreiben an ehemalige Teilnehmer nach Betroffenen – mit Erfolg. So gab etwa ein von Star-Anwalt Nikolaus Rast vertretenes Opfer an, vom Betreiber zum Oralsex genötigt geworden zu sein. Er habe sich geschämt und gedacht, es würde ihm sowieso niemand glauben, erklärte der Mann das jahrelange Schweigen.