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Catering-Firma verlangt Ganzkörperfotos von Kellnern

Kellern im Catering? Nicht ohne Ganzkörperbild! Eine Wienerin ist darüber erschüttert, dass sie sich bei einer Agentur mit Figurfoto bewerben musste. 

Natalia Anders
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    Wieso man für einen Kellner-Job eine "gute" Figur braucht, versteht die 18-Jährige nicht.
    Wieso man für einen Kellner-Job eine "gute" Figur braucht, versteht die 18-Jährige nicht.
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    Anna* C. (18) (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) ist gerade auf der Suche nach einem Nebenjob. Daher wollte sie sich am Sonntag bei einer bekannten Wiener Catering-Firma als Aushilfskellnerin bewerben. Sie war überrascht, wie einfach das ganze Prozedere über das eigene Programm der Firma funktionierte. Lebenslauf und Bewerbungsschreiben waren rasch hochgeladen. Plötzlich entdeckte sie einen Teil des Bewerbungsprozesses, der ihr gar nicht recht war. Ein verpflichtendes Ganzkörperfoto. "Wozu müssen sie wissen, welche Figur ich als Kellnerin habe?", fragte die 18-Jährige perplex im "Heute"-Talk. 

    Anna: "Pure Diskriminierung!"

    "Muss man bei einem Kellner-Job einen Modelkörper haben? Das ist doch pure Diskriminierung!", die Wienerin versteht die Vorgehensweise der Catering-Agentur nicht. Sie findet, Firmen sollten bei Bewerbern eher auf ihr Können und ihre Qualifikation, als auf ihr Aussehen achten. 

    "Nicht von uns aus"

    "Heute" fragte bei dem Catering-Service selbst nach, um zu erfahren, wofür man als Jobsuchender ein Foto von seiner Figur mitschicken sollte. Wahrscheinlich würde es sich bei dem Bewerbungsprogramm um ein von einer externen Firma übernommenes Personalprogramm handeln. Pflichtfelder, wie beispielsweise ein Foto von der eCard oder ein Ganzkörperfoto würden daher nicht von der Firma, sondern von dem vorgegebenen Programm selbst stammen. Das teilte eine Personalmanagerin der Firma "Heute" im Talk mit. 

    Ähnliche Erfahrungen

    Doch dass man als Bewerber immer wieder auf seine Figur und sein Aussehen reduziert wird, ist nicht nur bei dieser Catering-Firma der Fall. Eine andere "Heute"-Leserin (23) erzählt im Talk von ihren Erfahrungen, als sie sich mit 18 für ein Flugbegleiter-Programm bewarb. Auch sie musste Körperfotos mitschicken: "Man könnte sicher damit argumentieren, dass man in einer Notsituation helfen und dementsprechend fit sein muss. Damals habe ich die Fotos einfach gemacht, weil ich mir dem noch nicht so bewusst war. Erst viel später wurde mir klar, dass ich eigentlich auf meinen Körper reduziert wurde. Da habe ich mich schon irgendwie dreckig gefühlt", so die Wienerin. 

    Trotzdem beworben

    Trotz allem hat Anna beschlossen, sich für die Stelle zu bewerben. Statt eines Körperbilds lud sie allerdings ein Schülerfoto von sich selbst rauf. "Ich bin gespannt auf die Reaktion. Die Bewerbung habe ich generell nur abgeschickt, weil ich wissen wollte, was die Firma dazu sagt", so Anna. Bleibt nur zu hoffen, dass die 18-Jährige den für sie passenden Nebenjob findet. 

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