Wien

Causa Waldhäusl – Ludwig stellt sich hinter Schüler

Wiens Stadtchef kritisiert die "zutiefst menschenverachtenden Aussagen" des NÖ-Integrationslandesrat. Und lud die Schulklasse ins Rathaus ein.

Claus Kramsl
Wiens Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) kritisiert die Aussagen des NÖ-Integrationslandesrats Gottfried Waldhäusl (FPÖ) scharf.
Wiens Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) kritisiert die Aussagen des NÖ-Integrationslandesrats Gottfried Waldhäusl (FPÖ) scharf.
Sabine Hertel, Screenshot Puls 24 (Montage: "Heute")

Puls 24-Sendung "Pro und Contra" träumte NÖ-Integrationslandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) von einem Wien ohne Migranten. Eine Wiener Schülerin fragte den FPÖ-Hardliner, was er dazu sage, dass ihre Klasse faktisch nicht hier wäre, wenn die FPÖ-Pläne zum Migrationsstopp schon vor vielen Jahren umgesetzt worden wären. Waldhäusl: "Dann wäre Wien noch Wien."

Der Aufschrei aus Politik und Zivilgesellschaft ließ nicht lange auf sich warten. Neben viel Kritik hagelte es auch Rücktrittsaufforderungen. Doch der streitbare Asyllandesrat bleibt auch am Donnerstag dabei: "Ich habe drei Kinder und mittlerweile vier Enkelkinder. Ich habe Angst, dass meine Enkerl einmal unser geliebtes Österreich mit der Waffe verteidigen müssen. Wir sind ein christliches Abendland, dazu stehe ich."

Ludwig lädt Klasse ins Rathaus ein

Nun stellt sich auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hinter die Wiener Schüler, die von Waldhäusl mit seiner unverblümten Aussage quasi zu unerwünschten Personen erklärt worden waren. Ludwig bezeichnet die Aussagen des NÖ-Integrationslandesrats als "zutiefst menschenverachtend". Als Wiener Bürgermeister stehe er hinter jenen jungen Menschen – egal ob mit Migrationshintergrund oder nicht – die sich einer Phase befinden, in der sie stark über ihre Zukunft nachdenken. Er lud die betroffene Schulklasse ins Rathaus ein.

Am Bau hackeln 62 Prozent Nicht-Österreicher

Auch AMS-Chef Johannes Kopf hatte sich per Twitter zu der Causa geäußert. Er rechnete Waldhäusl vor, was Wien – und insbesondere der Wiener Arbeitsmarkt – ohne die Migranten wäre. So sind in der Baubranche 57 Prozent aller in Wien Beschäftigten Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft. In der Gastronomie und Hotellerie ist der Anteil mit 62 Prozent Nicht-Österrreichern sogar noch größer. Und auch im Gesundheits- und Sozialbereich sind NIcht-Österreicher mit 32 Prozent sehr stark vertreten.

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