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Chemtrails: Kondensstreifen sorgen für Aufsehen

Heute Redaktion
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Immer mehr Menschen beobachtet seit Jahren eigenartige Wolkenphänomene. Sogenannte "Chemtrails", Kondensstreifen, die länger als üblich am Himmel sichtbar sind und sich angeblich auch in den Gärten darunter an Gräsern festsetzen, erregen das Interesse der besorgten Bevölkerung. US-Experimente mit dem Klima sollen dahinter stecken. Ein besorgter Leser schickte uns Fotos, die er in seinem Garten im Bezirk Traiskirchen (NÖ) aufgenommen hatte.

Immer mehr Menschen beobachtet seit Jahren eigenartige Wolkenphänomene. Sogenannte "Chemtrails", Kondensstreifen, die länger als üblich am Himmel sichtbar sind und sich angeblich auch in den Gärten darunter an Gräsern festsetzen, erregen das Interesse der besorgten Bevölkerung. US-Experimente mit dem Klima sollen dahinter stecken. Ein besorgter Leser schickte uns Fotos, die er in seinem Garten im Bezirk Traiskirchen (NÖ) aufgenommen hatte.

Leser Jovan D. ist besorgt: "Heute entdeckten meine Nachbarn und ich dass der Garten voller Fäden war. Es sind wie Spinnenfäden und die ziehen sich durch den ganzen Garten. Auch ein paar Kilometer weiter ist es wie bei uns. Ich habe zwei Flugzeug entdeckt die etwas seltsames in die Luft freisetzen. Bei normalen Flugzeugen verschwinden die Kondensstreifen nach maximaler einer Minute. Bei den heutigen zwei Flugzeugen verschwanden die „Kondensstreifen“ nicht, sondern breiteten sich aus und verschwanden wie übliche Kondensstreifen auch nicht."

"Illegale Wettermanipulationsprogramme vergiften uns"

Verschwörungstheoretiker glauben: Die am Himmel sichtbaren Streifen enthalten neben den üblichen Flugzeugabgasen auch noch unbekannte Chemikalien, die die Gesundheit nachhaltig massiv schädigen können. So würden sich die Chemtrails insbesondere durch ihre Langlebigkeit von normalen Kondensstreifen unterscheiden.

Der ehemalige Greenpeace-Aktivist Werner Altnickel sieht die Situation noch dramatischer: "Illegale Wettermanipulationsprogramme vergiften uns. Verseuchen sie unsere Böden, unser Wasser und unsere Luft?"

Altnickel argumentiert, dass sich ein normaler Kondensstreifen physikalisch nie unter -35 Grad Celsius bilden könne. Laut seinen Aufzeichnungen kann es sich bei Steifen in niedrigerer Höhe allein darum nur um Chentrails handeln, Der Ex-Greenpeacler stellte fest, dass am Firmament die Streifen nicht verschwunden waren, sondern sich "zu einer schlabberigen Masse verwoben, wie am Himmel eingerührter Milchschaum".

Aufgrund zahlreicher Anfragen in den letzten zehn Jahren nahmen NGOs, Meteorologen und weitere Institutionen wiederholt Stellung. Fachleute sehen in Chemtrails "reine Fiktion", laut deutschem Umweltbundesamt gibt es weder für das Ausbringen von Chemikalien noch für auffällig geänderte Kondensstreifen wissenschaftliche Belege.

Greenpeace distanziert sich

Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt sich von Altnickels Erkenntnissen nicht überzeugt. Greenpeace weist daraufhin, dass einige Kondensstreifen einfach länger am Himmel sichtbar bleiben würden, was mit unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit erklärt werden kann.

Selbst die Erklärungen von Physikern sind für den Verschwörungstheoretiker kein Grund, um seine Thesen anzuzweifeln. "Man darf nicht vergessen, wer alles bei der Vertuschung mit im Boot ist, und dass es sie gibt, habe ich ja mit eigenen Augen gesehen." Mit diesen Aussagen gibt der ehemalige Greenpeacler seinen Kritikern zu denken.

Lesen Sie weiter: Die Erklärung des Phänomens auf Wikipedia

Mit dem Begriff Chemtrail werden bestimmte, langlebige und teils in Gittern auftretende Kondensstreifen bezeichnet, bei denen es sich laut Verschwörungstheoretikern nicht um normale, aus Eiskristallen bestehende Kondensstreifen handeln soll, sondern um Sprühspuren von diversen chemischen Substanzen. Über die vermutete Zusammensetzung dieser angeblich vorhandenen Stoffe besteht keine Einigkeit, oft nennen die Anhänger jedoch Barium- und Aluminium-Verbindungen als Bestandteil.

Im Normalfall hängt die Ausbreitungsform und -geschwindigkeit sowie die Beständigkeit der Kondensstreifen von Faktoren wie Temperatur, lokaler Windgeschwindigkeit und Luftfeuchtigkeit ab. Bei geringer Luftfeuchtigkeit lösen sich Kondensstreifen rascher auf. Bei hoher Luftfeuchtigkeit hingegen können Abgaspartikel als Kristallisationskeime wirken, weiteren Wasserdampf binden und sich bei entsprechenden Strömungen weit ausbreiten.

In der Meteorologie werden Kondensstreifen als eine Art „künstliche Cirruswolken“ angesehen und sind schon länger bekannt, als die nach der Verschwörungstheorie „organisierte Klimaänderung“ stattfindet. Kondensstreifen, die am Himmel stehen bleiben, sind der Wetterkunde zufolge Anzeichen für Wetteränderungen. Die beobachtete Zunahme in Häufigkeit und Ausbreitung von Kondensstreifen am Himmel hängt vor allem mit dem starken Wachstum des Flugverkehrs zusammen.