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Chinas Präsident tadelt Kanada-Premier vor laufender Ka

China-Präsident Xi Jinping weist Kanadas Premier Justin Trudeau beim G20-Gipfel auf Bali vor laufender Kamera zurecht. "Das ist nicht angemessen."

Eisige Stimmung zwischen den Regierungschefs von China und Kanada. 
Eisige Stimmung zwischen den Regierungschefs von China und Kanada. 
KAZUHIRO NOGI / AFP / picturedesk.com (Archiv)

Der chinesische Staatschef Xi tadelte Kanadas Regierungsoberhaupt Trudeau am Rande des G20-Gipfels letzte Woche. Dies zeigen Videoaufnahmen eines kanadischen Filmteams. Die Aufnahme belegt den emotionalen Ausbruch des sonst so kontrolliert und routiniert auftretenden Xi.

"Alles, was wir gestern diskutiert haben, ist Zeitungen zugespielt worden. Das ist nicht angemessen", wirft er Trudeau an den Kopf. Der normalerweise sehr zurückhaltende chinesische Staatschef zeigte sich sichtlich verärgert und frustriert. Weiters warf er Trudeau mangelnden Respekt vor, den es für einen ernsthaften Dialog brauche: "Ansonsten ist schwer zu sagen, was das Ergebnis sein wird", so seine Warnung. 

Trudeau wiederum entgegnete: "In Kanada glauben wir an freie, offene und freimütige Gespräche." Er hoffe, dass sich der Dialog fortsetzen ließe. Es werde aber Dinge geben, bei denen die beiden auf keinen grünen Zweig kommen würden. Ungehalten sagte Xi zu Trudeau, er solle die Bedingungen dafür schaffen. Danach beendete er das erste Treffen der beiden seit mehr als drei Jahren mit einem Händeschütteln und einem freundlichem Gesicht.

Trudeau wirft China Einmischung vor

Presseberichten zufolge habe sich Trudeau bei dem Gespräch über Einmischung Chinas in Kanadas Demokratie beklagt. Bei der Wahl 2019 habe Peking laut kanadischen Geheimdienstmitarbeitern etwa ein geheimes Netzwerk von Kandidaten finanziert.

In einem anderen Fall erhob die kanadische Polizei Anklage gegen einen Forscher eines in Québec ansässigen Energieversorgungsunternehmens, der Geschäftsgeheimnisse nach China übermittelt haben soll. Auch die Festnahme der Finanzchefin des Telekom-Konzerns Huawei, Meng Wanzhou, wegen mutmaßlichen Betrugs und dem Vorwurf der Verschwörung belastete die diplomatischen Beziehung nachhaltig. 

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