Der langjährige steirische ÖVP‑Politiker Christopher Drexler kündigte am Freitag nach einem Gespräch mit Landesparteichefin Manuela Khom seinen vollständigen Rückzug aus der Politik an und wechselt noch heuer in die Privatwirtschaft.
Für die steirische Landespolitik bedeutet der Schritt von Drexler eine Zäsur: Mit insgesamt 25 Jahren im Landtag ist er derzeit der dienstälteste Abgeordnete und gehört zu den prägenden Figuren der ÖVP Steiermark. Der Rückzug kommt nach der Wahlniederlage der Partei im November2024, bei der die ÖVP den Landesregierungssitz an die FPÖ verlor. In der Folge kündigte Drexler bereits eine "berufliche Neuorientierung" an – nun folgt der endgültige Schritt.
Noch im November wird Drexler an der Landtagssitzung teilnehmen und danach sein Mandat zurücklegen. Im Anschluss wechselt er in die Privatwirtschaft: Er übernimmt eine leitende Funktion bei der Sanlas Holding (Gesundheitsbereich) auf der Laßnitzhöhe, zuständig für Personal‑ und Vertragspartnermanagement. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter in Reha‑, Pflege‑ und Privatkrankenhäusern. Seine bisherigen Funktionen – u.a. Gesundheits‑ und Pflegelandesrat – bereiten ihn laut eigenen Angaben gut auf die neue Aufgabe vor.
Drexlers politische Karriere begann in den 1980er-Jahren in der Jungen ÖVP. Seine steile Aufwärtsentwicklung führte ihn über Funktionen im ÖAAB und in der Arbeiterkammer bis ins Landesparlament und schließlich ins Amt des Landeshauptmanns (Sommer 2022 bis Dezember 2024). Als Profil zeichnete ihn sein liberaler Querdenkerstil aus – er forderte z.B. bereits 2003 die Erhöhung der Autobahn‑Höchstgeschwindigkeit auf 160km/h und sprach sich früh für die gleichgeschlechtliche Ehe aus.
Die ÖVP Steiermark steht damit vor einem Führungswechsel – und die kommende Landtagssitzung könnte zur Schicksalsstunde werden. Drexler hinterlässt eine Lücke, sein Nachfolger steht bereits im Fokus, die politische Zukunft der Partei wird spannend.