Politik

Cobra-Gate – Leibwächter feierten mit Nehammer-Gattin

Neue Details in der "Cobra-Gate"-Affäre: Die beiden Personenschützer geben zu Protokoll, gemeinsam mit der Frau des Bundeskanzlers getrunken zu haben.

Jochen Dobnik
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Bundeskanzler <strong>Karl Nehammer</strong> und seine Frau Katharina beim Niederösterreichischen Bauernbundball 2020.
Bundeskanzler Karl Nehammer und seine Frau Katharina beim Niederösterreichischen Bauernbundball 2020.
Starpix / picturedesk.com

Wie zu Wochenbeginn bekannt wurde, haben zwei Cobra-Cops, welche die Familie von Bundeskanzler Karl Nehammer beschützen, am frühen Abend des 13. März einen Verkehrsunfall verursacht. Dabei wiesen sie – nach Dienstschluss – einen erheblichen Alkoholisierungsgrad auf ("Heute" hat berichtet). Nun wurden weitere pikante Details zur sogenannten "Cobra-Gate"-Affäre publik – denn der Umtrunk erfolgte nicht bei einem Rundgang, sondern in der Kanzler-Wohnung!

"Drei Bier, ein Achterl Wein und ein Stamperl"

Wie der "Kurier" berichtet, sollen die beiden Cobra-Beamten bereits am frühen Nachmittag in der Wohnung des Kanzlers eingetroffen sein. Nach 16 Uhr bot die Frau des Bundeskanzlers, Katharina Nehammer, an, auf den runden Geburtstag eines der beiden Bodyguards anzustoßen. Weil man sich gut verstehe, so gaben die beiden Personenschützer nun zu Protokoll, willigten sie ein.

Die Kanzler-Gattin ging offenbar davon aus, dass die beiden bereits Dienstschluss hatten. Anders lässt es sich wohl nicht erklären, dass statt des geplanten Biers die Beamten "drei Bier und ein Achterl Weißwein" tranken. Einer der beiden Bodyguards berichtet, laut "Kurier", auch von "einem Stamperl" Hochprozentigem. Hinzu kommt, dass die Personenschützer an diesem Tag wenig gegessen haben sollen, so ergab sich erstens schnell ein Promillewert von 1,2 – und zweitens, wurde es fortan komödienreif.

Als nämlich Katharina Nehammer gegen 16:45 Uhr mit Verwandten die Wohnung verließ, um sich mit ihrem Mann (und dessen Personenschützern) beim Heurigen zu treffen, brachen auch die beiden Personenschützen kurz darauf nach Hause auf. Laut der Aussagen der Cobra-Beamten wollten sie eigentlich ein Taxi nehmen, doch beim Verlassen des Gebäudes wurden einem der beiden "übel" und er musste "austreten". Dabei stolperte er über eine Baumwurzel und schürfte sich das Gesicht auf.

Politisches Nachspiel

Deshalb versuchte man, mit dem Dienstauto in die Meidlinger Kaserne zu gelangen. Wie dieser Versuch um 17:30 Uhr endete, ist hinlänglich bekannt. Zudem hat die "Cobra-Gate"-Affäre für den Kanzler offenbar auch ein politisches Nachspiel: Wenn am kommenden Sonntag gewählt werden würde, käme die SPÖ laut "profil"-Umfrage mit 28 Prozent (+1) auf Platz eins – vor Nehammers ÖVP mit 24 Prozent (+1). 

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