Oberösterreich

Corona-Alarm, aber deshalb gibt's keine Verschärfung

In OÖ steigt die Zahl der Corona-Infizierten stärker an als in Wien. An eine Verschärfung der Maßnahmen wird aber nicht gedacht. Das ist der Grund.

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31 Personen liegen in OÖ derzeit auf den Intensivstationen.
31 Personen liegen in OÖ derzeit auf den Intensivstationen.
OÖ Gesundheitsholding

In Wien mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern gab es zuletzt einen deutlich geringeren Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen als in Oberösterreich. Am Samstag waren es in die Wien 290, in Oberösterreich hingegen 439.

Das schlägt sich auch in der 7-Tages-Inzidenz nieder. Während die in Wien bei rund 129 liegt, ist sie in Oberösterreich mit 242 am höchsten in ganz Österreich. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) führt das auf die schärferen Corona-Maßnahmen in seiner Stadt zurück (wie berichteten).

 "Der Rückgang der 7-Tages-Inzidenz in Wien ist fast vier Mal so stark wie im Durchschnitt Österreichs", freut sich Bürgermeister Michael Ludwig via Twitter. "Der Wiener Weg hat sich als richtig erwiesen und lässt einen vorsichtig optimistischen Blick in Zukunft zu."

Schärfere Maßnahmen in Wien

Denn in Wien dürfen, im Gegensatz zum Rest Österreichs, seit 1.Oktober in die Nachtgastro und auf Großevents nur Geimpfte und Genesene, für kleinere Veranstaltungen braucht es einen PCR-Test, in der Schule wird drei statt ein Mal per PCR getestet.

Trotz dieses Umstandes denkt man in Oberösterreich aktuell nicht daran, die Maßnahmen zu verschärfen, wie es aus dem Büro von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) auf Nachfrage von "Heute" heißt. 

Man verweist vielmehr auf den Umstand, dass zwar die Inzidenz in Wien deutlich niedriger als in OÖ sei, allerdings auch deutlich mehr Menschen auf den Intensivstationen liegen. So waren es in Oberösterreich aktuell (Sonntag um 11 Uhr) 31, in Wien hingegen 81.

So sieht die Intensivbettenbelegung (je 1 Million Einwohner) derzeit in Österreich aus.
So sieht die Intensivbettenbelegung (je 1 Million Einwohner) derzeit in Österreich aus.
Land OÖ

Sonderfall Braunau

Gedanken macht man sich beim Land hingegen wegen Braunau. Dort liegt die Impfquote weiter bei bescheidenen 51,7 Prozent. Das ist der niedrigste Wert in ganz Oberösterreich. Die Inzidenz lag am Sonntag hingegen bei 438, das ist der höchste Wert in ganz Oberösterreich.

Nun drohen erneut Ausreisekontrollen. Dazu heißt es aus dem Krisenstab: "Der Landeskrisenstab beobachtet die Lage im Bezirk sehr genau und ist auch in regelmäßiger Abstimmung mit den Einsatzorganisationen. Sollten – auf Basis des Bundeserlasses – wieder Ausreisekontrollen erforderlich werden, können diese rasch umgesetzt werden."

Kritik von der SPÖ

SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder übt unterdessen scharfe Kritik am Krisenmanagement des Landesregierung und LH Stelzer. "Der oberste Krisenmanager des Landes ist seit der Landtagswahl auf Tauchstation. Seine Untätigkeit lähmt die notwendige Pandemiebekämpfung in Oberösterreich", poltert Binder. Hintergrund: ÖVP und FPÖ arbeiten derzeit intensiv an einer Landtagskoalition für die kommenden sechs Jahre.

Binder fordert zudem, dass das Land auch in Sachen Impf-Tempo gegen Corona und bei der Grippeimpfung (es droht eine starke Grippewelle) eine aktivere Rolle einnimmt. Man müsse alles daran setzen, jetzt Prävention zu betreiben, um einen weiteren Lockdown zu verhindern.

Denn: Mit einer Impfquote von 56,7% liegt Oberösterreich auf dem letzten Bundesländerplatz, weit hinter dem Spitzenreiter Burgenland (69,2%) oder Niederösterreich (64,4%).

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