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Corona-Appell – Kogler weist Freizeitsportler zurecht

Heute Redaktion
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"Jetzt mit den Touren-Ski die Berghänge runterzuwedeln oder mit dem Paragleiter Richtung Tal zu schweben, vermittelt ein Freiheits- und Sorglosigkeitsgefühl, das derzeit unangebracht ist", warnt Kogler.

Nicht nur die Wiener Flaniermeilen wurden – trotz aller Corona-Verbote – an einem so schönen Frühlingstag am Mittwoch von Menschenmassen gestürmt. Offenbar zog es auch zahlreiche Wanderer und Radler in die Berge. Ein Umstand, der Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) sauer aufstößt. Er richtete sich deshalb am heutigen Donnerstag mit einem direkten Appell an die vielen Freizeitsportler.

"Das Corona-Maßnahmengesetz ist kein Freibrief für exzessiven Outdoor-Sport", so Kogler in einer Aussendung. Er warnt davor, die im COVID-19-Gesetz explizit erwähnte Bewegung im Freien, die allein oder mit Menschen, die im eigenen Wohnungsverband leben, bis auf Weiteres gestattet ist, überzustrapazieren.

Verantwortungsbewusstsein

"Ich habe selber darauf gedrängt, diesen Passus aufzunehmen, um dem elementaren Bedürfnis des Menschen nach Bewegung Rechnung zu tragen", sagte der Vizekanzler. Allerdings hätten ihn immer wieder Nachrichten erreicht, "dass unsere Bergwelt zu ausgedehnten Wanderungen, Ski- und Mountainbiketouren genützt wird." Kogler appelliert daher an das Verantwortungsbewusstsein aller Hobbysportler.

Der Sportminister Kogler reagiert damit auch auf die steigende Zahl von Anfragen in seinem Ministerium. "Wer sich die Frage stellt, ob dieses oder jenes erlaubt ist, dem antworte ich: Nicht alles, was nicht explizit verboten wurde, ist in unserer jetzigen Situation ratsam, wünschenswert und verantwortungsbewusst", erklärt der Grünen-Bundessprecher: "Wir alle sind in dieser dramatischen Zeit auch Vorbilder. Wir senden Signale an unsere Umwelt, beeinflussen unsere Mitmenschen bewusst oder unbewusst. Jetzt mit den Touren-Ski die Berghänge runterzuwedeln oder mit dem Paragleiter Richtung Tal zu schweben, vermittelt ein Freiheits- und Sorglosigkeitsgefühl, das derzeit unangebracht ist."

Auch an andere denken

"Sportausübung in freier Natur, insbesondere in den Bergen, birgt immer ein gewisses Verletzungsrisiko in sich. Jeder vermeidbare Rettungseinsatz bindet Ressourcen unseres so geforderten Gesundheitssystems und kann Menschenleben gefährden", so Kogler weiter. "Ich fordere daher alle Breiten-, Hobby- und GesundheitssportlerInnen auf, Sport mit Augenmaß zu betreiben, Distanz zu wahren und kein Risiko einzugehen".