Wien

Corona-Demos sollen erst ab 18 Uhr stattfinden dürfen

Am Wochenende soll es strengste Auflagen für Corona-Demonstrationen geben. So sollen sie frühestens um 18 Uhr und nicht tagsüber stattfinden dürfen.

Rene Findenig
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    Zusammenstöße am Ring: Wieder provozierten gewaltbereite Demo-Teilnehmer die Einsatzkräfte und griffen Beobachter an.
    Zusammenstöße am Ring: Wieder provozierten gewaltbereite Demo-Teilnehmer die Einsatzkräfte und griffen Beobachter an.
    FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

    Selbst Teile der FPÖ hatten jüngst darum gefleht, dass am Wochenende keine Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung auf die Straße gehen – am vergangenen Wochenende hatte die FPÖ-Spitze noch fleißig für eine Großdemo getrommelt und diese sogar mitorganisiert. Nun scheint die Angst groß zu sein, dass Demonstranten den Wiener Geschäftsleuten das "goldene Wochenende" vermiesen könnten – Insidern zufolge würden auch freiheitliche Wirtschaftstreibende mächtig Druck machen, dass die FPÖ ihren Corona-Protest in der Weihnachtszeit ruhen lässt.

    "Gegenmaßnahmen für Corona-Demos"

    Die Stimmung ist trotz der Wochenendöffnung im Handel getrübt, denn der heimische Handelsverband rechnet mit Umsatzausfällen – wegen den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Nun werden "Gegenmaßnahmen für Corona-Demos gefordert, um sicheres Shopping zu ermöglichen", wie es in einer Aussendung von Handelsverband-Chef Rainer Will heißt. Er fordert die Bundesregierung auf, "Maßnahmen zu erlassen", damit Corona-Demos "nicht die wichtigen Weihnachts-Einkaufstage und den verkaufsoffenen Sonntag zunichtemachen".

    Diese "Maßnahmen" sollen nun kommen. Wie "Heute" von Teilnehmern bestätigt wurde, dürfte man sich bei der Polizei-Vorbesprechung darauf verständigt haben, dass am Samstag und Sonntag Demonstrationen in Wien grundsätzlich erst ab 18 Uhr möglich sein sollen, davor angemeldete Kundgebungen sollen untersagt werden. Ursprünglich soll gar eine früheste Möglichkeit um 20 Uhr ins Auge gefasst worden sein. Grund soll sein, dass vor allem von der Wiener Wirtschaftskammer appelliert wurde, das Weihnachtsgeschäft möglichst störungsfrei zu ermöglichen.

    Öffis im dichteren Takt unterwegs

    Am Sonntag planen Veranstalter ein "Lichtermeer" als Gedenken für die mehr als 13.000 Corona-Toten in Österreich. Unklar war bisher, ob es entweder am Samstag oder Sonntag auch wieder Demos gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung geben sollte. Los wird in Wien jedenfalls jede Menge sein. Die Wiener Linien verdichten ihren Takt, der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) hat die Badner Bahn ebenfalls dichter getaktet. Erwartet wird ein gewaltiger Ansturm auf die Wiener Innenstadt, aber auch auf die Shopping City Süd in Niederösterreich.