Coronavirus

Corona im Herbst – jetzt spricht Top-Experte Klartext

Das Coronavirus ist mittlerweile beinahe aus den Köpfen der Österreicher verschwunden. Doch Experten arbeiten bereits an Prognosen für den Herbst. 

Nikolaus Pichler
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Andreas Bergthaler hat das Coronavirus noch nicht abgeschrieben.
Andreas Bergthaler hat das Coronavirus noch nicht abgeschrieben.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Frühlingshafte Temperaturen lassen aktuell auch das Coronavirus aus dem Bewusstsein der Österreicher verschwinden. Auf der Südhalbkugel steuert man dagegen bereits auf die kalte Jahreszeit zu. Aus der Situation dort wollen Experten darum auch Schlüsse für den Herbst mit Corona bei uns ziehen.

In Südafrika baut sich aktuell gerade die fünfte Infektionswelle auf. Hauptverantworlich dafür sind die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. "Mittlerweise gibt es ausreichend epidemiologische Daten, die suggerieren, dass diese Varianten einen Wachstumsvorteil gegenüber BA.2 haben", sagt Molekularbiologe Andreas Bergthaler von der MedUni-Wien im Ö1-Morgenjournal. "Was bei BA.4 und BA.5 besonderns spannend ist, ist dass diese Varianten Mutationen enthalten, die bereits von anderen Varianten bekannt waren – zum Beispiel Delta."

Das denkt Virologe über Herbst

Hinweise auf schwere Krankheitsverläufe gibt es laut Bergthaler bisher nicht. Inwiefern die Situation aus Südafrika auf Europa übertragbar sei, ist noch offen. Man rechne jedenfalls mit einer weiteren Entwicklung des Virus, so sein Tenor. 

Erst kürzlich hat Bergthaler zusammen mit weiteren Wissenschaftlern die Szenarien für den Herbst in Österreich abgesteckt. Sie reichen vom Idealszenario (das Virus mutisiert sich in die Harmlosigkeit) bis hin zur kompletten Eskalation der Pandemie. Doch der Forscher kann beruhigen. "Beim allerschlimmsten Szenario haben wir schon sehr weit gedacht. Zum Beispiel, dass es eine Rekombination gibt zwischen dem SARS-Coronavirus 2 und einem anderen Coronavirus, zum Beispiel dem MERS-Virus, das bei Kamelen vorkommt", so Bergthaler. Nachsatz: "Das scheint mri doch sehr unwahrscheinlich."

Diese Situation ist am wahrscheinlichsten

Zu rechnen ist aus seiner Sicht dagegen mit gemäßigten Szenarien. Diese könnten in etwa so verlaufen wie die vergangene Omikron-Welle, glaubt Bergthaler: also weitere Infektionen und Mutationen aber keine Überlastungen der Spitäler. 

Vorbereitung sei dennoch gefordert, meint er. Der Virologe fordert endlich mehr Personal für den Gesundheitsbereich und effektive Entlüftungsanlagen in Schulen. "Ein weiterer wichtiger Punkt scheint mir, dass wir die bestehenden Test- und Überwachungssysteme und auch die bestehenden Impfstraßen skalierbar halten. Dass wir abhängig davon, welches Szenario uns dann wirklich begegnet, doch dann relativ rasch die Tests auch wieder rauffahren können."

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