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Corona-Leitfaden soll durch den Ramadan helfen

Der am 13. April beginnende Fastenmonat Ramadan findet unter Corona-Schutzvorkehrungen statt. In Österreich gibt es dazu einen neuen Leitfaden.

Rene Findenig
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Ramadan: Für viele Gruppen wird das Fasten unabhängig von der Coronapandemie als nicht obligatorisch angesehen, heißt es.
Ramadan: Für viele Gruppen wird das Fasten unabhängig von der Coronapandemie als nicht obligatorisch angesehen, heißt es.
Herbert Neubauer / APA / picturedesk.com

"Laut GesundheitsexpertInnen deutet auch weiter nichts darauf hin, dass das Fasten das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus erhöhen könnte", sagt die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ). Für viele Gruppen werde das Fasten aber unabhängig von der Coronapandemie als nicht obligatorisch angesehen, beispielsweise unter Kindern, Personen mit körperlichen oder intellektuellen Einschränkungen, chronisch Kranken und Hochbetagten, heißt es weiter.

Die IGGÖ verwieset dabei auf ein bereits im März 2020 vorgelegtes Sicherheits- und Hygienekonzept für ihre rund 350 Moscheen österreichweit, das regelmäßig überarbeitet werde. Außerdem wurde ein neuer Leitfaden mit dem Titel "Sicher durch den Ramadan" vorgelegt. Er sieht unter anderem das konsequente Einhalten von Sicherheitsabständen, das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske und die Verwendung eigener Gebetsteppiche sowie die regelmäßige Testung des Moscheepersonals vor.

"Förderung der Impfbereitschaft"

"Einrichtungen indes, die die Einhaltung der strengen Präventionsmaßnahmen nicht gewährleisten können, wird dringend empfohlen, ihre Tore geschlossen zu halten", so die IGGÖ. "Der Schutz und die Gesundheit unserer Mitmenschen haben für uns weiterhin absolute Priorität. Den Fastenmonat Ramadan begehen wir daher unter größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen, schließlich liegt es auch im Interesse unserer Glaubensgemeinschaft, dass in unseren Gotteshäusern keine Ansteckungen stattfinden" so IGGÖ-Präsident Ümit Vural.

"Auf die Freude des gemeinschaftlichen Fastenbrechens in den Moscheen müssen wir in diesem Jahr folglich leider verzichten", so Vural weiter. Wie lange die Maßnahmen Gültigkeit haben werden und ob die Verrichtung öffentlicher Gottesdienste bis zum Ende des Ramadan möglich sein würde, hänge "maßgeblich von den Beschlüssen der Bundesregierung, den Empfehlungen der GesundheitsexpertInnen sowie der Beratung mit anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften ab". Ein besonderes Anliegen der IGGÖ sei indes "die Förderung der Impfbereitschaft der muslimischen Community". Er selbst werde sich impfen lassen und empfehle das allen anderen, so der Präsident.

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    In normalen Jahren kommen überall in der muslimischen Welt Gruppen für das traditionelle Fastenbrechen (Iftar) zusammen, wie hier die Bewohner des Quartiers Mataria in Kairo im Jahr 2019.
    In normalen Jahren kommen überall in der muslimischen Welt Gruppen für das traditionelle Fastenbrechen (Iftar) zusammen, wie hier die Bewohner des Quartiers Mataria in Kairo im Jahr 2019.
    Reuters