Der Grund für die Insolvenz ist tragisch: Ein gesundheitlicher Schicksalsschlag machte dem Mühlviertler Fleischer Max Riepl einen Strich durch die Rechnung. Sein Sohn führte den Betrieb kurze Zeit weiter, bis auch er aufgeben musste.
Jetzt die nächste bittere Nachricht: Die Salzkammergut Hideaways GmbH – Eigentümerin der Liegenschaft in Bad Goisern (Bez. Gmunden), auf der das "Lesehotel" steht – ist in Konkurs. Wie ist mit dem Projekt weitergeht, ist vorerst nicht bekannt.
Feststeht: Die Schulden machen rund 7,3 Millionen Euro aus. Zum Vermögen hat der Kreditschutzverband bisher keine Informationen. Fünf Gläubiger sind betroffen.
Wie kam es so weit? Im März 2020, also ausgerechnet unmittelbar nach dem Ausbruch der Corona-Krise, startete die Sanierung des Altbaus, der jetzt das Hotel beherbergt. Die Sanierung gestaltete sich kostenintensiver als erwartet. Der Grund: Die Arbeiten mussten wegen Covid unterbrochen werden. Dann verteuerte die anhaltende Krise das Bauen.
Nach einer Folgefinanzierung wurde im Sommer 2021 schließlich der Tourismusbetrieb eröffnet. Nur kurze Zeit danach gab es einen Lockdown. Später begann der Ukraine-Krieg. Die negativen Folgen schlugen sich arg nieder.
Salzkammergut Hideaways kämpfte mit explodierenden Energiekosten, extrem gestiegenen Zinsen und der Teuerung in allen Bereichen. Es war unmöglich, Schulden zu begleichen. Was die Lage verschärfte: 80 Prozent der Gäste, die als Zielpublikum im Businessplan angeführt waren, konnten pandemiebedingt nicht reisen. Vor allem Kunden aus China blieben aus.
In den vergangenen Jahren versuchte die Gesellschaft händeringend, die pfandrechtlich belastete Liegenschaft um 3,5 Millionen Euro zu verkaufen. Das war aber bis dato von keinem Erfolg gekrönt. Eine finanzierende Bank stimmte der Veräußerung nicht mehr zu. Schließlich blieb nichts anderes mehr übrig, als Insolvenz zu beantragen.
Das Lesehotel wird nach wie vor betrieben. Da der Wert im Zuge einer Schließung sinken würde, hilft laut Konkursantrag eine Unterstützerin bei der Fortführung. Eine Sanierung ist mangels Finanzierbarkeit nicht geplant.
"Wir gehen davon aus, dass das schuldnerische Unternehmen nach vorheriger Prüfung durch die Masseverwaltung konkursgerichtlich geschlossen und das noch vorhandene Vermögen bestmöglich verwertet wird", erklärt Alexander Meinschad vom KSV.