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"Nach dem vierten Orgasmus ist alles taub"

Heute Redaktion
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Da die Regierung empfiehlt, dass man derzeit zu Hause bleiben soll, bleibt viel Zeit für Masturbationsexperimente. Die Schweizer Sexologin Andrea Burri erzählt.

Eigentlich sollte ich jetzt bereits an einem Strand in Thailand genüsslich einen Mai Tai schlürfen und tiefenentspannt das Wellenspiel beobachten. Stattdessen geht es mir wie so vielen anderen auch: Ich sitze mehrheitlich zu Hause fest und bewege mich dabei von einer Sitz- und Liegemöglichkeit zur anderen. Wenigstens zahlt sich die horrende Wohnungsmiete jetzt voll aus, denn so oft hab ich meine vier Wände definitiv noch nie gesehen.

Viel Zeit also für ein weiteres Selbstexperiment. Da ich die Quarantäne allein durchstehe und die Lust auf Sex zwar nicht exorbitant groß ist, sich aber doch hin und wieder bemerkbar macht, beschließe ich, mein Masturbationsverhalten genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie oft hintereinander kann ich überhaupt? Und komme ich dabei jedes Mal zum Orgasmus? Und welche Episode fühlt sich am besten an?

Nach dem zweiten Orgasmus ist es vorbei

Für Variation ist gesorgt, da die in meinem Wandschrank angesammelten Vibratoren bloß darauf warten, ausgepackt zu werden. Allesamt Werbegeschenke. Eines der Privilegien einer Sexologin. Vorweg sollte erwähnt werden, dass ich auch in Nicht-Corona-Zeiten fast täglich masturbiere. Das geht dann meistens auch ruckzuck und dient vor allem dem Lustabbau, aber hin und wieder der Entspannung. Oft bleibt es jedoch bei einem Mal.

Jetzt gebe ich mir die volle Kante. Zuerst nur mit den Fingern. Da wird die Klitoris nach Orgasmus Nummer drei langsam etwas taub und die Nummer vier kriege ich gerade noch so hin. Der absolut geilste ist mit Abstand der zweite. Da war die Lust maximal und die ganze Schamgegend angenehm sensibel. Beim Experimentieren mit den Sextoys zeigt sich ein anderes Bild. Da ist nach zweimal Schluss, weil die ganze Genitalgegend – vor allem die Klitoris – irgendwie überstimuliert ist. Der mit Abstand beste Orgasmus ist der erste.

Danach ist die ganze Genitalgegend viel zu sensibel. Das geht mir bei allen Vibratoren so. Mittlerweile ziehe ich den Masturbations-Marathon schon sieben Tage lang durch. Dabei merke ich weder eine Zu- noch Abnahme der Lust oder der Sensibilität. Das viele Masturbieren macht auch nach einer Woche noch Spaß, führt jetzt aber auch nicht groß zur vollumfänglichen sexuellen Befriedigung. Ich bin dann doch froh, wenn ich nach dem Ende der Coronavirus-Maßnahmen wieder tatkräftige Unterstützung von einem zweiten Paar Hände bekomme.

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