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Corona-Notfall bei ORF-Beitrag über Intensivstation

Alarm-Piepsen und ein Hilferuf: Bei einer Ö1-Reportage auf der Intensivstation eines Floridsdorfer Spitals kam es "auf Sendung" zu einem Notfall.

Rene Findenig
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Intensivmediziner schildern die dramatische tägliche Corona-Arbeit.
Intensivmediziner schildern die dramatische tägliche Corona-Arbeit.
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Für einen Ö1-Bericht im "Morgenjournal" recherchierte ein Team des ORF auf den Covid-Intensivstationen der Klinik Floridsdorf, wo acht Pfleger, Ärztinnen und Ärzte im Einsatz waren. Schon beim Eintreffen des Teams kam es zum Notfall: Alarm auf der Station, die Mediziner eilten zu einer Intensivkoje, in der bei einem Patienten die Sauerstoffsättigung im Blut auf nur 30 Prozent gefallen war. Das Team versucht, den Patienten auf den Rücken zu drehen und seine Körperfunktionen zu stabilisieren.

Laut Oberärztin Barbara Sitter ist dieser Fall kein Einzel-, sondern mittlerweile der Regelfall: "Bei Patienten, die frisch intubiert sind, ist es meistens so, dass sie so instabil sind, dass wenn man sie nur angreift, minimale Handlungen setzt, die aber notwendig sind, dass sie uns so entsättigen, dass sie überhaupt keinen Sauerstoff mehr im Blut haben für die Versorgung des Gehirns. Sobald sie ein bisschen gestresst sind, geht noch weniger Luft in die kranke Lunge hinein. Das ist leider ein häufiger Notfall, den wir gerade gesehen haben", sagt sie gegenüber Ö1.

"Wir merken, dass viele Kollegen sowohl von den Pflegern als auch von den Ärzten oft ein Deeskalationsgespräch brauchen, auch mal weinen nach einem Dienst, weil sie nicht mehr können"

50 Prozent der Covid-Patienten sterben laut Angaben der Ärzte auf den Intensivstationen der Klinik Floridsdorf. "Wir kommen jetzt schon an unsere Grenzen. Wir merken, dass viele Kollegen sowohl von den Pflegern als auch von den Ärzten oft ein Deeskalationsgespräch brauchen, auch mal weinen nach einem Dienst, weil sie nicht mehr können", so Sitter. Und: "Wir haben keine Zeit." Am Tag gebe es etwa doppelt so viele Anrufe von Normalstationen wegen Intensivbetten, als zur Verfügung stehen würden.

"Das heißt, wir müssen uns immer überlegen, welcher Patient ist jetzt am schlechtesten, wie viele freie Intensivbetten hab ich. Hab ich mich richtig entschieden? Hab ich den richtigen Patienten jetzt rechtzeitig auf das Intensivbett gelegt? Komm ich mit dem anderen doch noch über die Nacht drüber?", so Sitter. Das Durchschnittsalter auf Intensivstationen sei aktuell nur mehr bei 40 bis 45 Jahren, viele Patienten sind ohne Vorerkrankungen und ohne Übergewicht: "Natürlich spielt es hinein, wenn ich weiß, ich hab hier den knapp 40-jährigen Familienvater mit zwei Kindern, das macht schon was mit dem Menschen." 

"Wir haben bis gestern eine 18-jährige Patientin auf der Intensivstation behandelt, und wir haben erst vor wenigen Wochen bedauerlicherweise einen jungen Mann mit 26 Jahren verloren"

Arschang Valipour, Primar der Pneumologie-Abteilung, sagt zu Ö1: "Wir haben bis gestern eine 18-jährige Patientin auf der Intensivstation behandelt, und wir haben erst vor wenigen Wochen bedauerlicherweise einen jungen Mann mit 26 Jahren verloren. Allerdings hatte dieser Patient auch schwere Stoffwechselerkrankungen und ein sehr, sehr schweres Übergewicht." Auf der Normalstation berichtet ein Coronapatient von vier Tage dauernden, durchgehenden Kopfschmerzen. Er habe nicht einmal aufstehen oder zur Toilette gehen können. 

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