Wien

Corona-Protest mit Skelett vor Wiener Traditionscafé

Die makabre Aktion soll auf die kritische Lage von Angestellten und Chefs in der Gastronomie aufmerksam machen.

Clemens Pilz
Teilen
Wirtin Christina Hummel (re.) und "Ober Karl"
Wirtin Christina Hummel (re.) und "Ober Karl"
Helmut Graf

Mehr als 160 Wirte sperren am Montag aus Protest auf"Heute" berichtete. Im Rahmen der Aktion "5 vor 12" bewirten sie zwar keine Gäste, beklagen aber mit Grabkerzen in den Fenstern die schwierige Lage der Branche. Durch den Corona-Lockdown darf aktuell nur Take-Away angeboten werden, die Umsatzeinbrüche sind enorm.

Im Wiener Café Hummel langweilte sich Ober Karl mangels zahlender Kundschaft bereits zu Tode und sitzt jetzt als besonders eindrückliche Form des Protests an der Pforte des Traditionsbetriebs. Für Chefin Christina Hummel ist der verlängerte Lockdown existenzbedrohend, wie die Gastronomin im "Heute"-Interview (s.u.) erklärt.

Dass Eislaufplätze, Seilbahnen und Skipisten öffnen dürfen, während Gasthäuser geschlossen bleiben müssen, stoße unter Kollegen auf Unverständnis. Mit entsprechenden Sicherheitskonzepten, so der Tenor, sei ein Betrieb auch ohne Corona-Ansteckungsrisiko möglich.

1/3
Gehe zur Galerie
    Skelett und Grabkerzen vor dem Cafe Hummel!
    Skelett und Grabkerzen vor dem Cafe Hummel!
    Helmut Graf

    Mitgründerin der Initiative "5 vor 12" ist Alexandra Psichos, Fachgruppenleiter-Stellvertreterin der Fachgruppe Kaffeehäuser bei der Wirtschaftskammer Wien. "Ich bin keine Corona-Leugnerin. Im Gegenteil, weil wir alle Maßnahmen, die man ergreifen kann, auch schon vorher in unserem Lokal ergriffen haben. Wir haben Türklinken gewischt und desinfiziert hunderte Mal am Tag...", so Psichos im Gespräch mit dem Stadtsender W24. "Wir haben wirklich alles gemacht. Wir haben alles in Kauf genommen. Nur, wir müssen unser Geld verdienen!"